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Warum hat die Ostsee einen geringeren Salzgehalt als die Nordsee?

29. März 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Warum hat die Ostsee einen geringeren Salzgehalt als die Nordsee?

Die Ostsee ist erdgeschichtlich gesehen ein relativ junges Meer. Sie ist erst nach der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren durch den Rückzug der Gletscher entstanden. Durch abfliessendes Schmelzwasser ist sie zunächst mit Süßwasser aufgefüllt worden, später bildeten sich dann auch Verbindungen zum Ozean. Nur durch eine schmale Meerenge, das Kattegat zwischen Dänemark und Schweden, hat die Ostsee heute im äußersten Südwesten eine Verbindung zur Nordsee, so dass dort Wasser mit einem deutlich höheren Salzgehalt einströmen kann. Diesem Einstrom salzhaltigen Meerwassers stehen Süßwassereinträge über die großen Flussmündungen sowie durch Niederschläge entgegen. Je weiter östlich oder nördlich man sich in der Ostsee befindet, desto geringer wird deshalb auch der Salzgehalt. An den Enden des Bottnischen und Finnischen Meerbusens finden wir beinahe Süßwasser vor.

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Klaus Anger, Meereszoologe an der Biologischen Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung.