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Nachgefragt – bei Julia Wandt

24. August 2015

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Julia Wandt ist Vorsitzende des Bundesverbands Hochschulkommunikation und Pressesprecherin der Universität Konstanz. Foto: Universität Konstanz

Herzlich willkommen zur vierten Ausgabe von „Nachgefragt”. In dieser Reihe wollen wir in loser Folge Menschen vorstellen, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt – und unsere Interviewpartner gebeten, uns Rede und Antwort zu stehen: mal ernsthaft, mal mit einem Augenzwinkern.

Heute im Gespräch: Julia Wandt. Sie ist Vorsitzende des Bundesverbands Hochschulkommunikation und Pressesprecherin und Leiterin der Stabsstelle Kommunikation und Marketing der Universität Konstanz. 

Nachgefragt – bei Julia Wandt

Eine gute Kommunikatorin braucht …?

Begeisterung, Strategiefähigkeit, Ruhe, Empathie und unbegrenzte Zeitressourcen. 

Was hat Sie dazu bewogen, in der Wissenschaftskommunikation zu arbeiten? 

Direkt nach meinem Studium mit den Schwerpunkten Medien- und Kommunikationswissenschaft und Marketing bekam ich die Möglichkeit, die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing für die Wirtschaft-wissenschaftliche Fakultät der Universität Göttingen aufzubauen. Ich war von Anfang an von den Besonderheiten, Arbeitsweisen und Möglichkeiten im Bereich der Wissenschaftskommunikation begeistert und bin froh über alle Chancen, die ich seitdem hatte. 

Ihr Arbeitsalltag in drei Schlagworten?

Gestaltungsfreiräume, Gespräche, Geschichten.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Kommunikatorin?

Als mir eine Journalistin mehrere Monate nach einem kritischen Ereignis, das von uns umfangreich kommunikativ betreut werden musste, (mit einem Lachen) erzählte, dass sie und weitere Journalistenkollegen und -kolleginnen Wetten abgeschlossen hätten, wem es wann gelingt, eine mögliche Intransparenz oder einen Fehler in unserer Kommunikation „aufzudecken“. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass wir wirklich nur offen und transparent kommuniziert hatten – und „ärgere“ sich bis heute, dass diese Wette niemand gewonnen hat. 

Was war Ihr größtes Kommunikationsdesaster?

Ohne es an einem bestimmten Ereignis festzumachen, finde ich, dass Kommunikation immer dann zu einem Desaster werden kann, wenn sie durcheinander gerät und uninformiert oder aufgeregt erfolgt – insbesondere in einer Krisensituation.

Welche Ihrer Eigenschaften stört Sie im Arbeitsalltag am meisten? 

Nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein zu können. 

Mit welcher (historischen) Person würden Sie gerne essen gehen?

Mit PeterLicht (um herauszufinden, ob er im Gespräch die gleiche Textkompetenz besitzt wie beim geschriebenen Wort).

Ihre Lieblingswissenschaft?

Eine äußerst heikle Frage für Personen, die im Bereich Wissenschaftskommunikation arbeiten … Finden Sie nicht?

Welches Forschungsthema würden Sie äußert ungern kommunizieren?

Ich möchte und kann als Wissenschaftskommunikatorin kein Thema von vornherein ausschließen — und es ist Teil unserer täglichen Arbeit, mit jedem Thema umgehen und Strategien dafür entwickeln zu können. 

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: Welches Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Die langfristige Sicherung und Existenz des Wissenschaftsjournalismus. 

In welchem Bereich würden Sie gerne arbeiten, wenn nicht in der Wissenschaftskommunikation?

Grundsätzlich kann ich mir mehrere Bereiche vorstellen, in denen Kommunikation und Medien wichtig sind. Alternativ freue ich mich auch über einen kleinen Laden – entweder am Meer oder in einer Großstadt (mit noch zu diskutierendem Sortiment).

Wissenschaftskommunikation im Jahr 2030 ist …

... hoffentlich gestärkt aus den aktuellen Diskussionen und Gestaltungsmöglichkeiten, die wir zurzeit haben, herausgegangen und noch weniger als jetzt eh schon aus dem gesellschaftlichen und politischen Geschehen wegzudenken. 

Was halten Sie für die größte Errungenschaft der Wissenschaftsgeschichte? 

Alle Erfindungen und Entwicklungen im Bereich der Kommunikation, wie zum Beispiel Telefon, E-Mail etc.

Wie haben Sie sich als Kind die Zukunft vorgestellt?

Als etwas, auf das ich mich freue.

Wie bekommen Sie bei Stress am besten Ihren Kopf frei?

Beim Rudern auf dem Seerhein und dem Bodensee – meistens im Achter oder Doppelvierer.

Kollegen helfe ich gerne bei …/Ich stehe gerne Rede und Antwort zu …?

Ich antworte gern auf jede Frage, die mir gestellt wird – und wenn es dafür eine passendere Person gibt, wäre dies die Antwort. In Bezug auf das Helfen verhält es sich ähnlich. 

Wem würden Sie den Fragebogen gerne schicken und welche Frage würden Sie ihm/ihr gerne stellen?

Bei dieser Frage passe ich und freue mich darüber, dass Sie die – wirklich gute – Idee dieser Fragen hatten und damit weitere Personen auswählen dürfen.

Julia Wandt 

...leitet die Stabsstelle Kommunikation und Marketing der Universität Konstanz und ist Pressesprecherin dieser Hochschule. Seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Bundesverbands Hochschulkommunikation. Vor ihrem Wechsel nach Konstanz im Jahr 2010 war sie knapp acht Jahre als Beauftragte für Kommunikation und Marketing der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen tätig. An dieser Universität absolvierte Julia Wandt auch ihr Studium mit den Schwerpunkten Medien- und Kommunikationswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre sowie Politikwissenschaft und Bürgerliches Recht. Darüber hinaus ist sie seit 2004 Referentin, Trainerin und Dozentin für Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftsmarketing, Krisenkommunikation und Fundraising.

 in unserer reihe nachgefragt

... stellen wir in loser Folge Menschen vor, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Mit 17 Fragen - und 17 Antworten, mal ernsthaft, mal humorvoll.

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