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Nachgefragt – bei Mareike König

27. Juli 2016

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Bild: Mareike König

In der Reihe „Nachgefragt“ stellen wir in loser Folge Menschen vor, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Mit 17 Fragen und 17 Antworten – mal ernsthaft, mal humorvoll.

In der vierzehnten Ausgabe sprechen wir mit Mareike König. Sie ist promovierte Historikerin und hat mit der Plattform de.hypotheses einen Ort für geistes- und sozialwissenschaftliche Blogs geschaffen. Seit 2001 arbeitet sie am Deutschen Historischen Institut Paris.

Nachgefragt – Mareike König

Eine gute Kommunikatorin braucht …?

… Esprit und Gelassenheit.

Was hat Sie dazu bewogen, in der Wissenschaftskommunikation aktiv zu werden?

Kurz vorweg: Ich bin keine Pressesprecherin oder ähnliches, sondern eine Wissenschaftlerin, die über ihre eigenen Forschungen kommuniziert und andere Forschende dazu motiviert, es auch zu tun. Warum? Weil sich das wissenschaftliche Schreiben nicht allein auf Peer-Review-Artikel beschränkt, weil Wissenschaft ohne Kommunikation nicht existiert, weil Kommunikation die Forschung weiter bringt und diese in der Öffentlichkeit legitimiert, weil Kommunikation der Forschenden untereinander wie auch mit der breiten Öffentlichkeit daher zentral ist und weil sie Spaß macht.

Ihr Arbeitsalltag in drei Schlagworten?

Zuhören, sprechen, schreiben und lesen. Sorry, sind vier.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Kommunikatorin?

Als unsere Blogplattform für die Geisteswissenschaften de.hypotheses nach knapp zwei Jahren 100 Wissenschaftsblogs hatte!

Was war Ihr größtes Kommunikationsdesaster?

Ein richtiges Desaster gab es zum Glück noch nicht. Aber bisweilen ist die Kommunikation mühevoll, auch weil Science 2.0 nicht überall offene Türen einrennt und als Gegenstück zur „wirklichen Wissenschaft“ stilisiert wird.

Welche Ihrer Eigenschaften stört Sie im Arbeitsalltag am meisten? 

Meine Abhängigkeit von Kaffee :).

Mit welcher (historischen) Person würden Sie gerne essen gehen?

Bei Gertrude Stein und Alice B. Toklas zum Abendessen eingeladen zu sein, hätte schon was...

Ihre Lieblingswissenschaft?

Geschichte natürlich!

Welches Forschungsthema würden Sie äußert ungern kommunizieren?

Alle, von denen ich keine Ahnung habe.

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: Welches Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Etwas eigentlich ganz Banales: Eine Open Access-Publikationsplattform für die Geisteswissenschaften mit Print-on-Demand-Dienst und Repositorium für die Selbstarchivierung von wissenschaftlichen Texten, Bildern, Video, Audio, Tools und Code etc. All in one. Und mit allen Dienstleistungen, die dazu gehören.

In welchem Bereich würden Sie gerne arbeiten, wenn nicht in der Wissenschaftskommunikation?

In der Musik.

Wissenschaftskommunikation im Jahr 2030 ist …?

... für alle Forschenden hoffentlich selbstverständlich und Teil ihres Arbeitsalltags.

Was halten Sie für die größte Errungenschaft der Wissenschaftsgeschichte?

Die Zulassung der Frauen zu den Hochschulen Ende des 19., zu Beginn des 20. Jahrhunderts, je nach Land. Das wurde allerdings auch Zeit…

Wie haben Sie sich als Kind die Zukunft vorgestellt?

Etwas vage mit fliegenden Fortbewegungsgeräten und merkwürdigem Astronauten-Essen.

Wie bekommen Sie bei Stress am besten Ihren Kopf frei?

Laufen und Schlagzeug spielen.

Kollegen helfe ich gerne bei …?

… beim Aufsetzen eines eigenen Twitteraccounts und eines Wissenschaftsblogs. Oder natürlich auch sonst, wenn es Fragen gibt und jemand sich an mich wendet. 

Wem würden Sie den Fragebogen gerne schicken und welche Frage würden Sie ihm gerne stellen?

Jemandem von der Bayerischen Staatsbibliothek und fragen, wie sich Second Life als Kommunikationsinstrument bewährt hat. 

Mareike König

… begeistert sich für Geschichte! Und schreibt sie auch selbst: im Web 2.0 als Redaktionsleiterin des wissenschaftlichen Blogportals de.hypotheses. Die promovierte Historikerin studierte Geschichte, Germanistik und Politik sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaften und leitet derzeit die Abteilungen „19. Jahrhundert“, „Digital Humanities“ und die Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts Paris. Als Wissenschaftskommunikatorin freut sie sich besonders über derzeit 1573 Blogs in zwölf verschiedenen Sprachen auf dem Portal – die sich alle ausschließlich um Geistes- und Sozialwissenschaften drehen. 

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