Wissenschaft im Dialog

Nach fünf Monaten, 40 Städten, 4.000 Kilometern und 87.000 Besuchern ist die Tour der MS Wissenschaft 2015 zu Ende. Die Ausstellung informierte nicht nur über Forschung zur Stadt der Zukunft –  sie war auch Ort der Forschung.

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) führte in der Ausstellung und auf der Website der MS Wissenschaft eine Umfrage zu den Visionen der Stadtbewohner durch.  Unter dem Motto „Deine Stadt mitgestalten“ wurden die Besucher zu einer Reise in die Zukunft eingeladen. Sie sollten sich vorstellen, einen Tag in ihrer idealen Stadt zu leben und zu ihren Wünschen an diese Stadt Auskunft geben.  „Wie wollen Sie wohnen? Wo kaufen Sie ein? Welche Verkehrsmittel benutzen Sie?“ lauteten einige Fragen.

Mehr als 6000 Besucher aus ganz Deutschland nutzten die Möglichkeit, ihre Wünsche rund um das Thema Zukunftsstadt zu äußern. Die Ergebnisse der Umfrage wurden kürzlich veröffentlicht. Einige stellen wir hier vor.

Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich eine räumliche Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz bzw. Ausbildungsort wünschen. Einkaufen würden 40 Prozent der Befragten in Zukunft gerne in kleinen Läden in der direkten Nachbarschaft – nur rund 15 Prozent wollten künftig online einkaufen. Zwischen dem aktuellen Trend hin zu wachsenden Verkaufszahlen im Online-Handel und den Angaben der Befragten, künftig in kleineren Läden einkaufen zu wollen, lässt sich ein klarer Widerspruch feststellen. Laut den Angaben handelt es sich bei den Kleinladenliebhabern aber vor allem um die Zielgruppe der 21- bis 24-Jährigen, auch die 25- bis 59-Jährigen wünschen sich mehrheitlich einen Einkauf in der Nachbarschaft.

Als künftiges Verkehrsmittel im Stadtverkehr wurde ganz klar das Fahrrad zum Gewinner gekürt. 47 Prozent der Befragten möchten in Zukunft mit Fahrrad oder Elektrorad in der Stadt unterwegs sein. Die öffentlichen Verkehrsmittel und das eigene Auto waren mit 22 bzw. 21 Prozent etwa gleich beliebt. Bei der Frage, ob das Auto in Zukunft selbstfahrend oder menschgesteuert sein soll, tendierten knapp 53 Prozent zu einem vom Menschen gesteuerten Fahrzeug.
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse ist auf der Website des Difu zu finden.

Übrigens: Auch im Wissenschaftsjahr 2014 „Digitale Gesellschaft“ wurde auf der MS Wissenschaft geforscht. Das Institut für Psychologie und Pädagogik (Abteilung Molekulare Psychologie) der Universität Ulm führte eine Studie zum Thema „Pendeln, Lebenszufriedenheit und Internetnutzung“ durch. Dabei war vor allem der Zusammenhang zwischen den drei Bereichen von Interesse. Eine weitere Studie untersuchte in diesem Jahr den Einsatz, eines „Sehenden Multitouch-Tisches“. Dieses Exponat war vom DFG-Graduiertenkolleg CrossWorlds der TU Chemnitz entwickelt worden, um die Interaktion von Menschen an einem Multitouch-Tisch zu untersuchen.
Die Ergebnisse zu diesen Studien finden sich hier und hier.

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