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Vom Labor in den Club

30. Juni 2016

  • Erstellt von Friederike Gräßer
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  • B Wissenschaft im Dialog
  • A Wissenschaftskommunikation
Klangmechanik beeindruckt mit seiner Reactable-Performance. Foto: Patrick Gerstorfer Array

Klangmechanik beeindruckt mit seiner Reactable-Performance. Foto: Patrick Gerstorfer

Draußen herrscht flirrende Hitze, drinnen ist es kühl und dunkel, man hört die Klänge elektronischer Musik und über die große Leinwand hinter der Bühne blinkt im Takt der Schriftzug „Science Notes“. Was aussieht wie ein Clubabend, ist in Wirklichkeit eine Vortragsreihe, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu aufgefordert sind, ihre Forschung möglichst verständlich und in 15 Minuten darzustellen. An diesem Abend in Leipzig ist das Thema der bundesweiten Vortragsreihe „Biodiversität“. Fünf hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen sich im Werk 2 der Herausforderung Anschaulichkeit. 

Denn genau darum geht es bei dem Format: Dem Publikum komplexe Themen verständlich und anschaulich nahe zu bringen. Und das in einer Umgebung, in der man wissenschaftliche Vorträge zunächst nicht unbedingt erwarten würde, aber gerne seinen Feierabend verbringt: Im Club und mit elektronischer Musik. Bereits seit vier Jahren gibt es die Science Notes schon. Entstanden ist die Idee aus dem Projekt Jugend präsentiert. Die Themen variieren – Licht, Essen, Müll, Wahrnehmung oder Klimawandel – aber immer mit Blick in die Zukunft.

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen füllt sich das Werk 2 schnell. Und auch die Vortragenden haben sichtlich Spaß daran, ihre Themen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Da wird für Bakterien gebremst, denn, obwohl oft unscheinbar und unauffällig, wenn nicht sogar unbeliebt, sind sie doch unverzichtbar für die Biodiversität. In einem anderen Vortrag wehren sich Pflanzen auf kluge Weise durch chemische Prozesse gegen Fressfeinde. Und auch, dass unter unseren Füßen eine ganze Menge los ist, erfährt das Publikum, denn ein bedeutender Teil der Biodiversität ist im Boden vorhanden. Eines haben die Vorträge alle gemein: Mit Alltagsbezug führen sie das Publikum an das Thema heran.

In der Pause wird bei einem kühlen Bier über das Gehörte diskutiert, im Hintergrund DJ Klangmechanik am Reactable. Denn, wie es sich für eine Veranstaltung gehört, die Innovationen und Zukunft zum Thema hat, ist auch die Musik innovativ. Und auch wenn sich die Temperaturen draußen und drinnen nach drei Vorträgen nun nicht mehr nennenswert unterscheiden, ist es auch nach der Pause wieder voll in der Halle – das Konzept, Wissenschaft aus den Laboren zu holen und zum Publikum zu bringen, geht auf.

Die nächste Ausgabe der Science Notes findet am 16. September 2016 im Astra Kulturhaus in Berlin statt.


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