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Bern trifft Berlin – Wissenschaftskommunikatoren im Austausch

04. März 2015

  • Erstellt von Lena Zimmermann
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So sieht praxisnahe Weiterbildung aus: Philipp Burkard, Geschäftsführer der Stiftung Science et Cité in Bern, war eine Woche lang bei Wissenschaft im Dialog in Berlin zu Gast, um die Kollegen kennenzulernen und einen Einblick in die Wissenschaftskommunikation in Deutschland zu erhalten. Wir haben mit Philipp über seine Eindrücke gesprochen, über kulturelle Unterschiede und die Herausforderungen der Branche.

WiD: Eine Woche zu Gast bei Wissenschaft im Dialog – wie hat es dir gefallen?
Philipp Burkard: Es war eine wirklich gute Zeit! Vor allem war es interessant zu sehen, wie die Geschäftsstelle funktioniert. Am spannendsten waren die Erkenntnisse darüber, wie sich WiD in Deutschland entwickelt hat. Mich hat überrascht, wie ähnlich unsere Entwicklungen sind. Wir haben festgestellt, dass wir oft die gleichen Erfahrungen gemacht haben, und auch, dass wir vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Es war im Grunde eine Bestätigung dafür, dass man in die richtige Richtung geht. Obwohl wir ganz unabhängig voneinander agieren, verfolgen wir dieselben Themen.

WiD: Welche Themen sind das zum Beispiel? Gibt es Potenzial für eine engere Zusammenarbeit?
Philipp Burkard: Science et Cité und Wissenschaft im Dialog verfolgen dasselbe Ziel, nämlich den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken – daher: Ja, eine Zusammenarbeit ist sicher in einigen Bereichen sinnvoll und möglich. Mir liegt besonders Citizen Science am Herzen. Bei vielen digital basierten Citizen Science-Projekten gibt es jetzt schon keine Landesgrenzen mehr, die Leute können sich überall auf der Welt daran beteiligen. In der Schweiz besteht großes Interesse an Citizen Science-Projekten, in Deutschland ist es genauso. Das wollen wir fördern! 

WiD: Hast du auch Unterschiede festgestellt?
Philipp Burkard: In Deutschland ist die Branche der Wissenschaftskommunikation natürlich viel größer. Das merkt man zum Beispiel an Projekten wie der MS Wissenschaft oder an den Besucherzahlen beim Forum Wissenschaftskommunikation. Das sind andere Dimensionen als in der Schweiz. Bei uns ist dann natürlich noch ein wesentlicher Faktor die Sprache. Projekte, mit denen wir alle Menschen in der Schweiz erreichen wollen, müssen dreisprachig sein – das macht die Herausforderung immer noch etwas größer.

WiD: Was sind aktuelle Projekte von Science et Cité?
Philipp Burkard: Es haben sich auch bei uns in den letzten drei Jahren viele neue Projekte entwickelt. Ein klassisches Format sind die Wissenschaftscafés, in denen Bürgerinnen und Bürger mit Expertinnen und Experten über aktuelle Forschungsthemen diskutieren, ähnlich wie die Diskussionsreihe Wissenschaft kontrovers in Deutschland. Ein neues Projekt sind zum Beispiel die Wissenschaftsferien. Damit wollen wir Kinder aus bildungsfernen Schichten erreichen, die nur schwer einen Zugang zur Wissenschaft finden. In den Wissenschaftsferien befassen sie sich spielerisch damit. Und wie gesagt: Citizen Science ist ein großes Thema. Wir sehen uns dabei in einer Netzwerkfunktion, in der wir die Projektleute zusammenbringen. Zudem machen wir aktuell etwa bei einer Tournee im öffentlichen Raum zu den Naturwissenschaften in der Schweiz mit.

WiD: Zum Abschluss noch: Wie hast du WiD in dieser Woche erlebt?
Philipp Burkard: Ich habe einen sehr positiven Eindruck von WiD bekommen. Ich glaube, dass die Organisation auf einem richtig guten Weg ist und hervorragend aufgestellt: innovative Projekte, ein motiviertes Team. Was ich super finde, ist die Offenheit für Kooperationen. Das sind gute Voraussetzungen, auch für eine engere Zusammenarbeit in Zukunft. 


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