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#Einhorntalks No 5 mit Silke Voigt-Heucke

07. August 2018

  • Erstellt von Thuy Anh Nguyen
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  • Einhorntalks
Beim Einhorntalk spricht Silke mit Rebecca über das Citizen Science-Projekt „Forschungsfall Nachtigall“. Array

Beim Einhorntalk spricht Silke mit Rebecca über das Citizen Science-Projekt „Forschungsfall Nachtigall“.

Unser Gast beim fünften Einhorntalk (Link zum Video) ist Silke Voigt-Heucke. Sie ist Verhaltensbiologin und arbeitet als Projektleiterin für das Citizen Science-Projekt „Forschungsfall Nachtigall“ am Museum für Naturkunde in Berlin. Wir haben mit Silke über eine Mitmach-App gesprochen, die Vogelgesänge erkennt, über die Bedeutung von Bürgerforschung für die Wissenschaft und warum Einhorn und Seriosität sich nicht ausschließen müssen.

In der Reihe #einhorntalks sprechen wir mit allerlei Menschen aus der weiten Welt der Wissenschaftskommunikation über magische Momente, den Alltag und was die Zukunft so bringt. Hier einige Highlights aus dem Interview. Wir sprachen …

… über die Bürgerforschung im „Forschungsfall Nachtigall“

Rebecca: Woran arbeitest du genau?

Silke: Ich arbeite für ein Bürgerforschungsprojekt. Das nennt sich „Forschungsfall Nachtigall“ (…). Da geht es um alles, was die Nachtigall so besonders macht. Das heißt ihre Biologie und den Impact, den sie hinterlassen hat auf unsere Kultur – Musik, Literatur und Poesie. Und da versuchen wir, ein Team von fünf Leuten, ganz viele Leute zu begeistern, dass sie mit uns die Nachtigall erforschen. (…)

Wir wollen unser Projekt öffnen und die Leute dürfen mitforschen, wenn sie Lust haben.Wir machen natürlich ganz viel selbst auch. Das heißt, wir machen Workshops, wir machen BarCamps, damit die Leute sich beteiligen können. Wir öffnen unser Projekt, unsere Fragen, geben unser Wissen weiter und wollen das Wissen der Leute mit in unser Projekt integrieren. Damit unser Projekt einfach nicht nur in unserem kleinen Kreis köchelt, sondern, dass ganz viele Leute gemeinsam mehr schaffen. (...)

Rebecca: Dein eigentliches Anliegen ist, dass Bürger mitforschen. Machen die Leute mit?

Silke: Ja sie haben total Bock und sie kommen. Wir haben im Januar losgelegt mit dem Projekt und die Nachtigall kommt Mitte April nach Berlin. Wir haben in Zusammenarbeit mit einem Team des Museums für Naturkunde unser Projekt in einer App implementiert, das ist die Naturblick App. Die ist ganz großartig und jeder soll sie haben, weil sie ein Algorithmus eingebaut hat, mit dem sie eine automatische Objekterkennung ermöglicht. Das heißt, man kann Vogelgesänge damit erkennen, unter anderem die Nachtigall und Fotos machen (...) 

… über die Ziele der Wissenschaftskommunikation

Rebecca: Abgesehen davon, dass es Spaß macht, warum sollte man Wissenschaftskommunikation betreiben?

Silke: Also, ich denke die grundlegende Sache ist eigentlich, ich werde letztendlich finanziert und bezahlt von der Gesellschaft. Deswegen denke ich, dass ich auch etwas zurückgeben sollte. (…) Das ist erstmal der moralische Anspruch, den ich habe, dass ich da eine Verpflichtung habe, an die Gesellschaft mein Wissen auch wieder zurückzugeben. Das Nächste ist aber, dass es eben nicht nur ein einseitiger Prozess ist, sondern auch die Wissenschaft ja befruchtet werden kann, von Ideen und von diesem Ideenschatz, der in der Bevölkerung schlummert. Da sind ganz viele Leute, die auch mit Wissen oder mit Ideen beitragen können und einem Input geben können, der eben das Projekt auch weiterbringt.

… über Einhorn und Seriosität in der Wissenschaftskommunikation

Rebecca: Wir haben ja schon darüber geredet, warum es wichtig ist, so die Art der Wissenschaftskommunikation auch zu machen. Hast du das Gefühl, in Deutschland gibt es das genug?

Silke: Wissenschaft kann ja eigentlich Spaß machen und es geht ja um den Spaß beim Entdecken. Und Lernen macht ja eigentlich total viel Spaß. Jeder, der mal irgendwie in einer tollen Lernatmosphäre war, weiß das ja auch, dass Lernen und Entdecken und Neugier was Großartiges sind. Ich glaube, jetzt abgesehen von euch natürlich, dass es in Deutschland schon so ist, dass ganz oft Wissenschaftskommunikation diese Ernsthaftigkeit hat und ja, dass es seriös sein muss. Und Seriosität und Spaß soll sich eigentlich ja nicht ausschließen. Man kann ja neben einem Einhorn noch ernsthafte Gespräche führen.

(...)

Zum Einhorntalk mit Silke Voigt-Heucke in voller Länge.


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