Logo Wissenschaft im Dialog Wissenschaft im Dialog

Zurück zu „Blog“ Qrss

Es wird größer – immer noch

05. Dezember 2016

  • Erstellt von Jens Kube
  • 0
  • z Meinungen
Array

Moin. Unter den Besucher_innen des #fwk16 bin ich wohl mittlerweile ein alter Hase, wie ich weiter unten zeigen werde. Über die Einladung von WiD, über das Forum zu bloggen, habe ich mich sehr gefreut. Bisher war ich ein sehr fleißiger Twitterer von den vorigen Ausgaben dieser Tagung. Ob ich das in diesem Jahr parallel zum Bloggen schaffen werde, wer weiß?

Seit Anfang 2016 bin ich freier Wissenschaftskommunikator in Bremen. Vor meinem Entschluss, in die Selbständigkeit zu wechseln, baute ich die Arbeitseinheit Wissenschaftskommunikation beim Projektträger DESY (Hamburg) auf und war dabei Chefredakteur von Welt der Physik. Die Grundlagen für meine Arbeit in der Wissenschaftskommunikation legte ich in einer zweieinhalbjährigen Postdoc-Zeit in der Abteilung „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven unter Leitung von Margarete Pauls. Und wissenschaftlich? Ich bin promovierter Astrophysiker und war auch mal als Überwinterer ein Jahr lang Stationsleiter der deutsch-französischen AWIPEV-Arktisforschungsstation.

In diesen Tagen treffen wir uns wieder zur wohl wichtigsten Branchenkonferenz für Wissenschaftskommunikator_innen. Dabei begann im Jahr 2008 alles als recht kleines, beschauliches Zusammensein im ebenso kleinen wie aufstrebenden Bremerhaven.

Auf einer der ersten Veranstaltung überhaupt im dort neu eröffneten Hotel mit Blick auf die Außenweser (Gäste sagen häufig „Nordsee“) trafen sich damals 200 Fachleute aus Kommunikationseinrichtungen von Forschungsinstituten, Universitäten und Schülerlaboren. Mein Eindruck damals: Die Tagung trifft ganz genau den Bedarf dieser Berufsgruppe.

Nach Stationen in Berlin, Mannheim, Köln (die ich verpasste), Dresden, Karlsruhe, Potsdam, und Nürnberg im vorigen Jahr geht es nun nach Bielefeld*.

Ein kurzer Blick auf die Entwicklung der Teilnehmer_innenzahlen:

Nimmt man an, dass deren Anzahl auch der insgesamt im Bereich Wissenschaftskommunikation tätigen Personen zumindest proportional ist, dann lässt sich daraus etwas lernen: Nach anfänglichen Wachstumsraten von 25% bzw 20% hat sich die Zunahme nun (mit Ausnahme von 2014) auf etwa 5–10 % pro Jahr eingependelt. Das ist immer noch sehr beachtlich, denn daraus könnte man folgern, dass 40% der Wissenschaftskommunikator_innen eine Berufserfahrung von weniger als 5 Jahren haben.

Bleibt das Wachstum konstant bei 5%, dann wird das Forum in 5 Jahren von 700 Personen besucht werden. Diese Größe wird wohl gerade noch handhabbar sein. Allerdings wird das Programm dann sicher in noch mehr Parallelveranstaltung aufgespalten werden müssen. Und wie das Speeddating von Achim Englert dann funktionieren soll…?

Über die Jahre hat die Präsentation von gelungenen Arbeitsbeispielen immer einen breiten Raum eingenommen – nicht immer nur in explizit dafür ausgelegten Session. Oft wurden „wir haben es so gemacht und das fanden wir toll“-Beiträge in Podiumsdiskussionen oder anderen Formaten getarnt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen dabei geht – ich fühlte mich bei solchen Veranstaltungsteilen oft etwas betrogen. Best-Practice-Berichte sollten einen Raum auf dem Forum haben, aber dann bitte auch genau als solche gekennzeichnet. Gerade die neu dazukommenden Kolleg_innen (40%, siehe oben!) haben eben noch nicht alle Formate schon einmal gesehen und können für ihre eigenen Projekte viel daraus lernen. Nicht alle der 550 Tagungsteilnehmer_innen wollen schließlich die Wissenschaftskommunikations auf Meta- oder Meta-Meta-Ebene besprechen, sondern suchen den Austausch über die Anliegen ihres ganz konkreten Arbeitsalltags.

* Einziger Link dazu in diesem Blog


0 Kommentare

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben