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Mind the Hype: #fwk17-Gastbloggerin Melanie Bartos

28. November 2017

  • Erstellt von Melanie Bartos
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Foto: Melanie Bartos Array

Foto: Melanie Bartos

Im heutigen ersten Workshop meines fwk17-Programms nach der Keynote (Gastbloggerin Cornelia Lossau hat in ihrem Eintrag bereits dazu geschrieben) wurden Forscher von Schlagzeilen umgehauen. Klaus Wingen und Tobias Maier vom Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation begaben sich mit uns auf die Suche nach passenden Headlines in der Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte. Das Spektrum von nachrichtenbasierten zu kreativen Überschriften wurde uns von den beiden Experten zunächst nochmals aus der Theorie näher gebracht und dann galt es selbst aktiv zu werden. In der Gruppenarbeit wurden dann einige Aspekte diskutiert, die durchaus auch im „Geiste“ des Hypes und / oder Übertreibungen gesehen werden können. Der Text, der uns vorgelegt wurde (Bericht über die Ergebnisse einer Studie zum Einfluss von Hormonen auf das Zugverhalten bei Vögeln), hätte theoretisch dazu verlocken können, eine sehr reißerische Headline zu formulieren. Haben wir aber alle nicht gemacht, denn: Vor Gesichtspunkten wie Glaubwürdigkeit und Schaffen von Vertrauen blieben wir möglichst nahe am Thema. An der Stelle verweise ich (ja, schon wieder!) auf die Leitlinien für gute Wissenschafts-PR, die diesen Aspekt nochmals fundieren. Einen interessanten Aspekt für Online-Berichterstattung brachte Tobias Maier aus seiner Erfahrung als Blogger ein: Je „nüchterner“ die Headline eines Beitrags ist, desto größer ist seine Auffindbarkeit über Suchmaschinen – und zwar auf lange Sicht gesehen.

Ganz viel praktisches Arbeiten gab es dann auch im Workshop "GIF Your Science" von Rebecca Winkels und Johanna Barnbeck. Die allseits beliebten GIFs lassen sich auch in der Wissenschaftskommunikation bestens einsetzen, sind die beiden überzeugt: "Mit 'science GIFs' lässt sich schnell Aufmerksamkeit gewinnen, da sie sich leicht über Social Media teilen lassen und so die Reichweite für ein Forschungsthema effektiv erhöhen." Um damit auch selbst gleich losstarten zu können, erhielten wir Einblicke in verschiedene Tools; und so entstanden innerhalb kürzester Zeit erste, selbstgemachte GIFs. Aber an der Stelle lasse ich lieber den Hashtag #gifyourscience auf Twitter sprechen: 

Science on all channels?!

In der Session Science on all channels  who reaches which target groups and what do they achieve gaben Mai Thi Nguyen-Kim und Hashem Al-Ghaili Einblicke in ihre Arbeit als Kommunikator / als Kommunikatorin. Sie beide setzen in erster Linie auf Videos, haben aber unterschiedliche Zugänge. Hashem Al-Ghaili setzt vor allem auf emotionalisierte Erklärung von wissenschaftlichen Fakten. Bei Mai Thi Nguyen-Kim spielt das auch eine Rolle  aber ihr ist auch ein anderer Bereich wichtig: Einblicke in das Leben der Forscherinnen und Forscher; Aufzeigen, wie Wissenschaft funktioniert und auch Mut dazu zu haben, auf Dinge zu verweisen, die nicht so schön sind, bzw. nicht gut funktioniert haben. Beide sind sehr erfolgreich, in dem was sie tun, was ein Blick auf ihre Followerzahlen zeigt. In der Diskussion wurde auch wieder deutlich, was uns gestern bereits in vielen Diskussionen begleitet hat: Geht es um die Kommunikation wissenschaftlicher Fakten oder um die Darstellung dessen, wie Wissenschaft eigentlich funktioniert? Oder beides? Und wie erreichen wir die wissenschaftsskeptischen Menschen oder auch jene, die überhaupt keinen Bezug zu Wissenschaft haben? Eine Antwort auf diese Fragen gab es auch in dieser Session natürlich nicht, viel zu umfassend ist auch das Thema. Es hat mir aber wieder deutlich gezeigt, dass wir in dieser Frage noch sehr viel Gesprächsbedarf haben. Zustimmen möchte ich Mai auf jeden Fall in einer Aussage, die sie in ihrem Abschlussstatement nochmal deutlich gemacht hat: Mai ist überzeugt davon, dass wir uns damit abfinden müssen, dass es immer Menschen geben wird, die wir mit unserer Arbeit  wie auch immer sie aussieht  nicht erreichen werden. Aber eines steht fest: Da ist noch Luft nach oben. Da draußen gibt es viele Leute, die sich von der Begeisterung für Wissenschaft noch anstecken lassen können. Ich glaube, das Internet bietet uns dazu viele Möglichkeiten  auch in Zukunft.


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