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Nachgefragt – bei Katja Sterzik

06. August 2019

  • Erstellt von Thuy Anh Nguyen
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Foto: Johannes Schriek

In der Reihe „Nachgefragt“ stellen wir in loser Folge Menschen vor, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Mit 17 Fragen - und 17 Antworten, mal ernsthaft, mal humorvoll.

In Ausgabe Vierundvierzig sprechen wir mit Katja Sterzik. Sie studiert Wissenschaftsjournalismus und macht Wissenschaftskommunikation via Instastories auf ihrem Kanal echonaut.science.

Eine gute Kommunikatorin braucht…?

Eine gute Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit und einen Draht zu ihrer Zielgruppe!

Was hat Sie dazu bewogen, in der Wissenschaftskommunikation zu arbeiten?

Ich studiere Wissenschaftsjournalismus im Bachelor und hatte häufig das Gefühl, über spannende Themen und Geschichten zu stolpern, die ich gerne mit anderen geteilt hättemir hat aber die Plattform dafür gefehlt. Die habe ich mir mit meinem Instagram Account echonaut.science" jetzt einfach selbst geschaffen und dabei noch eine echte Nische entdeckt.

Ihr Arbeitsalltag in drei Schlagworten?

#community, #15sekunden, #gifs

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Kommunikatorin?

Es ist jedes Mal schön, wenn sich jemand für meine Arbeit bedankt und sich durchechonaut" bereichert fühlt. Am Besten ist es aber, wenn Menschen, die noch in der Orientierungsphase sind, Interesse an meinem Studiengang zeigen. Dann denke ich immer: Kommt alle in den Wissenschaftsjournalismus!

Was war Ihr größtes Kommunikationsdesaster?

Ich habe mal in einer Story die Ladungen an ionischen Verbindungen vergessen und das, obwohl ich es als halbe Chemiestudentin eigentlich besser weiß! Das war mir ziemlich unangenehm, aber eine Abonnentin hat mich sehr lieb darauf aufmerksam gemacht und ich habe es dann korrigiert. Das geht auf Instagram übrigens nicht heimlich und nachträglich! Man muss sich die volle Blöße geben und seine Fehler offenlegen. Für mich ist das aber eine echte Bereicherung, weil ich als Journalistin lerne, mich transparent zu machen. Das ist eine Eigenschaft, die mir manchmal im Journalismus fehlt.

Welche Ihrer Eigenschaften stört Sie im Arbeitsalltag am meisten?

Meine Ungeduld. Bei Instagram untertitele ich alle meine Storyvideos, weil viele dieses Medium ohne Ton konsumieren. Damit es dann schön aussieht: Hier noch eine andere Schriftart, da noch ein lustiges gif, hier noch einen Button für Fragen. Manchmal starre ich dann 3 Stunden auf mein Handydisplay und bin danach richtig schlecht gelaunt. Aber dann trudeln die ersten Nachrichten ein und es hat sich wieder gelohnt.

Mit welcher (historischen) Person würden Sie gerne essen gehen?

Vor dieser Frage habe ich immer Angst. Es gibt so viele Menschen, die in so vielen verschiedenen Bereichen inspirierend für mich sind. Spontan fällt mir der Mathematiker Claude Shannon ein, über den ich vor Kurzem eine Doku gesehen habe. Auf seinem Fachgebiet kenne ich mich sehr wenig aus und fand es umso faszinierender, wie verspielt und fast kindlich er mit Mathematik und Elektrotechnik umgegangen ist. Da dachte ich sogar fast: Mensch, SO ist das auch was für mich!

Ihre Lieblingswissenschaft?

Aktuell ist es die Astronomie, aber das wechselt ständig. Ich glaube, das ist aber gar nicht schlecht, wenn man Wissenschaftsjournalistin wird.

Welches Forschungsthema würden Sie äußert ungern kommunizieren?

Alles, was mit abstrakter, komplexer Mathematik zu tun hat. Da bin ich einfach raus.

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: Welches Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Ein gemeinsames, großes Instagram Projekt mit einem größeren Team! Am liebsten mit weiteren Studierenden, die andere Naturwissenschaften fachlich abdecken können. Mit Menschen, die uns ein tolles Corporate Design und schicke Animationen zaubern. Und mit Live-Meetings mit der Community, wo sich rege und konstruktiv über Wissenschaft ausgetauscht wird. Dazu lecker Häppchen, Lesungen, Science Slam das wäre ein Träumchen.

In welchem Bereich würden Sie gerne arbeiten, wenn nicht in der Wissenschaftskommunikation?

Ich bin ein sehr visueller und phantasievoller Mensch: (Kinderbuch-) Illustratorin!

Wissenschaftskommunikation im Jahr 2030 ist …

…wahrscheinlich wieder ganz anders und voller neuer Formate. Kaum eine Branche wandelt sich so schnell, wie die Medien. Das ist eine Herausforderung, aber auch unendlich spannend. Wer da gute Kondition hat, um mitzulaufen, wird unaufhörlich tolle Sachen lernen!

Was halten Sie für die größte Errungenschaft der Wissenschaftsgeschichte?

Wie soll ich mich denn in diesem unfassbaren Netz aus tollen Errungenschaften, die alle miteinander zusammenhängen, für eine Sache entscheiden? Das geht nun wirklich nicht!

Wie haben Sie sich als Kind die Zukunft vorgestellt?

Ich habe Roboter gesehen…da sind fliegende Autos… und ganz verrückte, bunte Kleidung… und eine Hologrammpostkarte vom Urlaub auf dem Mond. Sehr klassisch alles.

Wie bekommen Sie bei Stress am besten Ihren Kopf frei?

Mit Schlafen. Ich bin sehr gut im Liegen und Schlafen.

Kollegen und Kolleginnen helfe ich gerne bei…/Ich stehe gerne Rede und Antwort zu…?

Allem, was mit Journalismus auf Instagram zu tun hat. Und dabei, sich bei Selbstzweifel wieder zu motivieren. Mut machen unter Kollegen finde ich sehr wichtig und bereichernd.

Wem würden Sie den Fragebogen gerne schicken und welche Frage würden Sie ihm/ihr gerne stellen?

Ralph Caspers. Er ist so gar nicht der klassische Wissenschaftskommunikator, kommt aus einer kreativen Ausbildung und ist trotzdem mein persönlicher Kindheitsheld der ersten Stunde. Meine Fragen: Herr Caspers, sehen sie sich als Wissenschaftskommunikator? Welchen Stellenwert hat die Wissenschaft für Sie persönlich?

Katja Sterzik

Katja Sterzik ist gelernte Mediengestalterin Bild und Ton und studiert nun Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund. Als echonaut verpackt sie seit März 2019 auf ihrem Instagram Account echonaut.science wissenschaftliche Inhalte in Instagram-Stories. Im Sommer 2019 übernahm sie im Rahmen des 50. Mondlandungsjubiläums wöchentlich den Instagram Account des Planetariums in Bochum. Beim Silbersalz Festival 2019 moderierte sie Filmgespräche zu den Themen „Leben im Universum“, „Der Mond und die bemannte Raumfahrt“.


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