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Noch viel Potential für künstlerisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit

11. Dezember 2019

  • Erstellt von Johanna Barnbeck
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Foto: Gesine Born

Ich liebe es Bahn zu fahren und trotzdem hatte mein Zug heute direkt mal Verspätung. Ich also gerade noch rechtzeitig reingehechtet in den Europasaal während der Anmoderation zur Keynote von Michael Gorman, Gründungsdirektor des BIOTOPIA Naturkundemuseums in München. Mit seinen einführenden Worten zu „Where next for art and science?“ war ich dann aber sofort mittendrin im Thema.

Denn gleich zu Beginn machte er deutlich, dass die Wissenschaftskommunikator*innen nicht enttäuscht sein sollten: “the world of art is not to communicate science (…) there are other ways in which artists and scientists can come together.”

Foto: Thuy Anh Nguyen/WiD

Und an dieser Stelle ist vielleicht eine allgemeinere Begriffsklärung hilfreich, um die unterschiedlichen Arten der Kunstproduktion in Bezug auf Forschung unterscheiden zu können und zu wissen, was es überhaupt alles gibt. Drei Bereiche von Kunst und Forschung lassen sich nach Julian Klein (2011)1 abgrenzen,

• in Kunst, die auf Forschung (anderer) beruht

• in Kunst, die Forschung (oder deren Methoden) für sich verwendet

• und in Kunst, deren Produkte Forschung sind

Nun muss ich dazu sagen, dass ich diese Definition der Einordnung von künstlerischer Forschung gegenüber anderer Kunstproduktionen entlehnt habe. Sie passt aber auch, um genauer für sich einordnen zu können, welche Formen der Kooperationen zwischen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen eingegangen werden sollen – und können.

Denn wie gestern von mir in meinem ersten Blogbeitrag mit etwas anderen Worten beschrieben, beobachtet auch Gorman, dass in Deutschland „noch viel Potenzial besteht“, was künstlerisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit angeht. Die Berührungsängste scheinen größer als in anderen Ländern und die Grenzen zwischen den Disziplinen ausgeprägter, die Abgrenzung vielleicht auch wichtiger für die eigene Identität.

Deutlich wird dies auch, wenn im Interview mit Margrit Lichtschlag vom Rat für kulturelle Bildung die Frage aufgeworfen wird: „gibt es so etwas wie eine künstlerische Forschung?“2 Und andernorts sich internationale Netzwerke nicht mit einem „ob“, sondern vielfältigen „wie’s“ beschäftigen.

Im anschließenden FOM Barcamp wurde die Frage nach unterschiedlichen Kooperationsformen für Künstler*innen und Wissenschaftler*innen als Sessionvorschlag von einer Teilnehmerin wieder aufgegriffen. Außerdem konnte man lernen woraus so ein Barcamp überhaupt besteht und was man beachten sollte, wenn man eins durchführen möchte.

Da ich morgen früh in einer Session als Referentin einspringe, musste ich mich dann leider aus der Diskussion zurückziehen – natürlich nicht ohne die coole Datenschutzbrille mitzunehmen und gleich mal im Backoffice auszuprobieren.

Gif: Johanna Barnbeck

 

Wer also morgens keine Angst vor Riesentintenfischen hat, komme gerne um 9 Uhr zur Session im Europasaal vorbei. Da geht es zusammen mit Elisabeth Mettke @emettke und @engaged_art aka Alina Loth um Kreativität und Forschung. Wer vielleicht noch schläft, keine Sorge, ich werde berichten. :) 

 

 

Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.


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