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Science Slams – Revisited?

19. Oktober 2015

  • Erstellt von Nico Dannenberger
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  • A Wissenschaftskommunikation
Publikum beim Science Slam Array

Beim Science Slam bewertet das Publikum die Vorträge. Foto: Christof Rieken/WiD

Vor einiger Zeit haben wir hier mit André Lampe über die Kritik an Science Slams gesprochen. Unabhängig von der Debatte erfreut sich dieses Format der Wissenschaftskommunikation zur Zeit großer Beliebtheit: beim Publikum und offensichtlich auch bei vielen, ganz unterschiedlichen Veranstaltern. Das zeigt auch die große Zahl der angebotenen Slams. Nach den Sommerferien startet die neue Hochphase und wir haben einen Blick auf das Angebot der kommenden Monate geworfen.

In den vergangenen Monaten gab es kaum zwei oder drei aufeinanderfolgende Tage, an denen in Deutschland kein Science Slam stattfand. Allein auf der von WiD bereitgestellten Plattform www.sciencesclam.org finden sich von September bis November 2015 28 Science Slams. Zwei Entwicklungen sind mir dabei besonders aufgefallen:

Immer häufiger werden Science Slams als zusätzliches, alternatives Format der Wissen(s)(schafts)vermittlung bei größeren Veranstaltungen angeboten. Bei der Immatrikulationsfeier der Hochschule Ruhr West, zum Beispiel: Dort wurden Mitte September die rund 1.000 neuen Studierenden nicht nur förmlich begrüßt, sondern sie konnten beim Science Slam gleich spannende Forschungsfelder ihrer neuen Hochschule kennenlernen. Auch die Mainfrankenmesse in Würzburg, das "Wirtschaftsschaufenster der Region", hatte einen Science Slam im Programm. Sie ist ein Beispiel dafür, dass Science Slams bei Fachtagungen und staatlichen Veranstaltungen auf dem Programm stehen. Und das nicht nur mit naturwissenschaftlichen Themen, wie etwa Slams bei den "1. Hagener Soziologietagen" der Fern-Universität Hagen oder dem "Eine-Welt-Slam" der #ZukunftsTour des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Hamburg zeigen.

Aufgefallen ist mir auch eine andere Entwicklung: Science Slams erfahren zunehmend eine Spezifizierung - und das nicht nur mit Blick auf das Thema, sondern sogar langsam auch auf die teilnehmenden Slammer. So präsentierte die Berliner Urania beispielsweise Anfang September den ersten offiziellen Ü40-Science Slam mit dem symphatischen Titel "Graues Haar trifft graue Zellen". In Köln fand kürzlich ein "Women only" - Damenslam statt.

So bleibt bei der Betrachtung der aktuellen Science Slams die Beobachtung, dass Slams durch die Ausdifferenzierung des Formats - sei es durch die Veranstaltungsform oder die Themenbezogenheit, die Ausrichtung oder die Slammer selbst - sich noch stärker anbieten, um bei den verschiedensten Veranstaltungen als zusätzliches Highlight in Erscheinung zu treten. Als Veranstalter nimmt man die Ausdifferenzierung scheinbar dankbar auf und erfreut sich der Weiterentwicklung. Für die Wissenschaft können Science Slams so immer deutlicher als ein probates Mittel der Kommunikation wahrgenommen werden.

Wer sich selbst ein Bild über die Science Slams machen will, hat dazu reichlich Gelegenheit in den kommenden Monaten: Ein Highlight ist sicher das Finale der Deutschen Slam-Meisterschaften am 5. Dezember 2015 in Dortmund. Die Finalisten werden bei den regionalen Vorentscheiden in Bochum (20. Oktober 2015), Leipzig und Erlangen (21. Oktober 2015) und Göttingen (30. Oktober 2015) ermittelt.


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