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„Sprache ist unser Werkzeug für die Kommunikation“

11. März 2021

  • Erstellt von Sina Metz
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Porträtfoto von Christin Liedtke Array

Christin Liedtke ist Referentin für Wissenschaftskommunikation in der Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Foto: Helmholtz-Gemeinschaft

 

„Auf den Punkt gebracht“ – unter diesem Motto rückt das Forum Wissenschaftskommunikation 2021 das Zusammenspiel von Wissenschaftskommunikation und Sprache in den Fokus. Was steckt hinter dem Schwerpunktthema? Wir haben bei den Mitgliedern des Programmbeirats nachgefragt. Christin Liedtke ist Referentin für Wissenschaftskommunikation in der Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Mit ihr haben wir darüber gesprochen, wie Zielgruppe und Medium unsere Art zu kommunizieren beeinflussen.

Das Forum Wissenschaftskommunikation dreht sich in diesem Jahr um den Schwerpunkt „Wissenschaftskommunikation und Sprache“. Was macht aus Sprache Kommunikation?

Die Menschen sowie die Art und Weise, wie sie Sprache anwenden und nutzen, machen aus Sprache Kommunikation. Wir verwenden Sprache, um über Wissenschaft zu informieren und zu erklären, damit wir im besten Fall unsere Zielgruppe erreichen, eventuell gar mit ihr in den Dialog zu treten. Das gelingt uns durch unterschiedliche Formate und Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel bei Veranstaltungen oder durch Social Media-Aktivitäten. Wir nutzen Sprache und sie wird zur Kommunikation.

In den letzten Jahrzehnten sind vermehrt digitale Formate aufgekommen. Wie beeinflusst Sprache im digitalen Raum die Art und Weise, wie wir Wissenschaft kommunizieren?

Durch die Digitalisierung, und ich würde jetzt den Bogen zu den Sozialen Medien spannen, ist die Art zu sprechen, zu kommunizieren prägnanter geworden. Wir müssen schneller und gezielter auf den Punkt kommen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist geringer und die Informationsflut eine höhere. Wir überlegen gut, an wen wir unsere Kommunikation richten und mit welchen Zielen wir diese verfolgen. Und dementsprechend passen wir die Sprache an.

Wir können mit Sprache ganz viel bewirken. Die Sprache ist unser Werkzeug für die Kommunikation, sie ist der Kern unseres Handelns. Durch Sprache klären wir auf und informieren. Sie kann kompliziert sein, sie kann aber auch offen und einladend sein. Digital sollte Sprache konkreter und deutlicher sein. Wir versuchen gezielter zu kommunizieren und genauer zu erklären. Die Sprache muss vielleicht auch ein Stück weit einfacher sein, damit mehr Menschen einen Zugang finden zu den Themen, über die wir sprechen. Sie haben erwähnt, dass man gerade in Sozialen Medien schneller zum Punkt kommen muss.

Das Thema des diesjährigen Forum Wissenschaftskommunikation ist „Auf den Punkt gebracht“. Welche praktischen Beispiele fallen Ihnen für klare Wissenschaftskommunikation ein?

Für mich ist Twitter ein gutes Beispiel für einen Kanal, bei dem man sehr schnell Dinge auf den Punkt bringen muss. Dadurch, dass die Zeichenzahl mit 280 Zeichen sehr begrenzt ist, muss man komplexe Themen stark herunterbrechen und vielleicht auch verkürzen. Dort hat man nicht wie in anderen Formaten, zum Beispiel einer Podiumsdiskussion, die Möglichkeit auszuholen und lange Erläuterungen zu geben. Der Twitteraccount der Meereisphysikerin Stefanie Arndt ist für mich ein gutes Beispiel Wissenschaft anschaulich und lebhaft zu beschreiben. Ein anderes Beispiel für bildhafte Wissenschaftskommunikation ist der frisch gestartete Kanal der Sci-Comm-Ladies, die mit Cartoons über Diabetes aufklären. Sie kommen mit Bildsprache auf den Punkt.

 

Das diesjährige Forum Wissenschaftskommunikation findet vom 4. bis 6. Oktober 2021 in Hannover statt. Der Call for Proposals ist offen bis zum 26. März. 


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