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Was ist eigentlich Wissenschaftskommunikation? – #fwk17-Gastbloggerin Cornelia Lossau

27. November 2017

  • Erstellt von Cornelia Lossau
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Vortragssaal. Foto: Cornelia Lossau

Sorge, Unbehagen, Vertrauenskrise – beim #fwk17 sind nicht alle glücklich, wie wid-Geschäftsführer Markus Weißkopf schon in der Begrüßung formulierte. Denn die Situation von Journalismus und Wissenschaft erscheint (neuerdings oder immer noch) bedrohlich: Die Menschen da draußen glauben uns nicht mehr – insbesondere uns Wissenschaftskommunikatorinnen und Wissenschaftskommunikatoren.

Dabei sei mir eine Nebenbemerkung gestattet – Wissenschaftskommunikation heißt hier Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit und endlich liegt 2017 der Fokus der Sorge nicht mehr im gegenseitigen Verhältnis sondern in dem zu „den Menschen“. Über zweiteres sprechen hier in Braunschweig viele kluge Leute, deren Profession es ist, das zu ändern – und ich bin mir sicher, dass vieles gelingen wird.

Das erstere Unbehagen teile ich nicht, denn aus meiner Sicht sind sowohl Journalistinnen und Journalisten als auch Öffentlichkeitsarbeitende (oder auch PR-Leute, denn Public Relations heißt ja genau das: Öffentlichkeitsarbeit) zwei Seiten der Wissenschaftskommunikationsmedaille.

Was meine ich damit? Der grundsätzliche Unterschied ist, ob ich für einen sogenannten Stakeholder mit der Öffentlichkeit (PR) kommuniziere oder frei von solchen Einflüssen bin (hoffentlich: Journalismus). Solange sich alle Seiten dieser Differenzierung bewusst sind, gibt es eigentlich kein Problem. (Wie ich bei Gesprächen mit Vertretern anderer Ressorts (Wirtschaft/Sport) immer wieder feststelle – bei denen gibt es gar keine Notwendigkeit für die Zuständigkeitsklärung.)

Nach dieser Rollenklärung bleibt also auf beiden Seiten der Wunsch, die Öffentlichkeit richtig, sachdienlich und unterhaltsam zu informieren. Und deshalb treffen wir uns ja zum Austausch darüber. Oder um die Begrüßung des Braunschweiger Bürgermeisters Dr. Helmut Blöcker zu zitieren: „Wissenschaftler sollten klar und mediengerecht kommunizieren. Journalisten sollten sorgfältig recherchieren und auch mal Experten gegenlesen lassen. Egozentrik, die reißerische Überschrift oder der süße Duft von Fördermitteln sind schlechte Ratgeber.“

Dem ist wenig hinzuzufügen und ein schönes Motto für das Forum Wissenschaftskommunikation. Nur einen Punkt würde ich gern noch machen, weil ich unabhängigen Journalismus für eine Notwendigkeit einer freiheitlichen Demokratie halte: Wir sollten uns wieder angewöhnen, für journalistische Leistung Geld zu bezahlen. Und dafür sollten wir als Öffentlichkeitsarbeitende Verständnis haben und als Bürgerinnen und Bürger vielleicht sogar ein Zeitungsabo (das geht auch digital) abschließen oder GEZ-Gebühren zahlen.

Ihre Cornelia Lossau


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