Logo Wissenschaft im Dialog Wissenschaft im Dialog

Zurück zu „pressemitteilungen“

Da ist Musik drin: Mensch-Maschine-Kompositionen

13. Dezember 2019

Melodien, die aus Fotos generiert wurden oder Musikstücke, die Stimmungsbilder von Nachrichtenseiten hörbar machen: Kreative Kompositionen wie diese sind Ergebnis des bundesweit ersten KI-Musikwettbewerb Beats & Bits. Die Organisation Wissenschaft im Dialog (WiD) hatte den Wettbewerb erstmals im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2019 – Künstliche Intelligenz ausgeschrieben. Jetzt wurden die besten Mensch-Maschine-Kompositionen ausgezeichnet.

Die von Profis, Hobby-Musikern sowie Schülerinnen und Schülern eingereichten Werke zeigen eindrucksvoll, was mit eigenständig lernenden Musik-Softwares möglich ist – und wie harmonisch Mensch und Maschine zusammenarbeiten können.

Beats & Bits ist ein Projekt von Wissenschaft im Dialog  und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Partner sind Amper Music, die Berlin Music Commission, der Bundesverband Hochschulkommunikation, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, Imaginary, laut. de, Most Wanted: Music, MusicTech Germany, Radio Eins und SPEX.

Alle eingereichten Stücke und weitere Informationen zu KI-Musik: beatsundbits.de

Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger (Name, ggf. Künstler-/Gruppenname, Wohnort, Titel des eingereichten Stücks):

 

KATEGORIE: KI-Mozart

1. Platz (1500 Euro): Hans-Christian Ziupa, HIRN, Berlin, AI WORK

Hans-Christian Ziupa, Tonmeister-Student an der Universität der Künste Berlin, arbeitete für den Wettbewerb erstmals mit KI-Programmen. Die Melodien, die eine selbst trainierte KI produzierte, waren Thema und Inspiration für sein Stück. Die Mischung aus orientalisch anmutender Flötenmusik und elektronischen Beats, die der Künstler um Versatzstücke der KI-Musik herumbaute, wurde mit dem 1. Preis in der Profi-Kategorie prämiert.

2. Platz (1000 Euro): Rania Kim, PORTRAIT XO, Berlin, AIV1

Die eigene Stimme einer KI überlassen – das erfordert Mut und Experimientierfreude, wie Rania Kim mit ihrem Song „AIV1“ zeigt: Die Musikerin fütterte ein neuronales Netzwerk mit einer Stunde ihres eigenen Gesangs. Die Software generierte daraus 10 Stunden KI-Musik, welche die Künstlerin im Anschluss wieder zu einem Album verdichtete. So entstanden neue Songs, wie zum Beispiel Duette mit dem digitalen Selbst.

3. Platz (500 Euro): Marco Michalzik, Manuel Steinhoff und Theodor Sperlea, #poetrymeetsbeats, Marburg an der Lahn, Tief wie mein Schnee

Das Dreiergespann von #poetrymeetsbeats übersetzte visuelle Eindrücke in Musik. Ausgangspunkt der Komposition „Tief wie mein Schnee“ waren Fotos, auf deren Basis ein KI-Programm die Verse des Stückes erzeugt hat. Das Ergebnis waren ein kunstvoll eingesprochener, eigenwilliger Text und KI-generierte Beats, welche die Gruppe im Anschluss musikalisch abrundete.

___________________________________________________________________________

KATEGORIE: EINSTEIGER

1. Platz (1000 Euro): Dhruv Jindal, Berlin, Symbiosis

Nicht einzuordnen – und doch stimmig: Mit seinem Song „Symbiosis“ verfolgte KI-Neuling Dhruv Jindal das Ziel, verschiedene Interaktiosmöglichkeiten von Mensch und künstlicher Intelligenz aufzuzeigen. Das gelang ihm auf besonders gelungene Weise. Die kunstvolle Verwebung unterschiedlicher Musikstile ergibt eine vielseitige, aber trotzdem kohärente und atmosphärische Studie darüber, was mit KI-Programmen möglich ist.

2. Platz (600 Euro): Christopher Neumann, Weimar, Breitbart About Greta

Einen orginellen Ansatz wählte Christopher Neumann: Der eingereichte Song ist Teil eines größeren Kunstprojekts mit dem Ziel, Stimmungsbilder in den Nachrichten hörbar zu machen. Für dieses Stück entwarf er ein Programm, das die Berichterstattung über Greta Thunberg auf der rechtskonservativen Nachrichtenseite Breitbart News analysierte. Dabei wurden häufig auftauchenden Wörtern bestimmte Frequenzen zugeordnet. Das Ergebnis ist eine düstere Klanginstallation.

3. Platz (400 Euro): Nicolas Hannappel, Essen, KI for real

Nicolas Hannappel ist Hobby-Musiker und wagte sich mit seinem Stück „KI for real“ erstmals an KI-Softwares heran. Das Ergebnis: Die menschgemachten Drum Beats und die orchestralen Instrumental-Melodien, die von einer KI-Software erzeugt wurden, greifen harmonisch ineinander. So entstand ein eingängiges und schnörkelloses HipHop-Stück.

___________________________________________________________________________

Nachwuchspreis (500 Euro)

David Ballabas, DJ Bass Pr0s, Ingelheim am Rhein, Power of relaxing

Der 14jährige David Ballabas nahm für den Wettbewerb sein Smartphone zur Hand. Dafür wurde er nicht nur mit dem Nachwuchspreis belohnt. Auch das Publikum stimmte für seine Komposition „Power of relaxing“.

___________________________________________________________________________

 

Publikumspreis

1. Platz (500 Euro): David Ballabas, DJ Bass Pr0s, Ingelheim am Rhein, Kategorie Nachwuchs, Power of relaxing

2. Platz (300 Euro): William Sydney Woigk, Berlin, Kategorie KI-Mozart, Anandi

Der Schlagzeuger William Dydney Woigk ließ eine eigene Melodie von einem KI-Programm weiterführen. Die Software sah er dabei als einen musikalischen Partner an – ein Zusammenspiel, das das Publikum mit einem zweiten Platz im öffentlichen Voting honorierte.

3. Platz (200 Euro): Marco Michalzik, Manuel Steinhoff und Theodor Sperlea, #poetrymeetsbeats, Marburg an der Lahn, Kategorie Einsteiger, Tief wie mein Schnee