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Forschung für alle – in Schulen, in der Stadt und in Erzählcafés

04. Dezember 2018

Eine Jobmesse mit Berufen der Zukunft, offene Diskussionsveranstaltungen in Caféhaus-Atmosphäre und Wissenschaft als Teil des städtischen Lebens – diese Kommunikationsideen dreier Teams von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus Berlin, Gießen und Kassel überzeugten die Jury beim Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr 2018 – Arbeitswelten der Zukunft. Sie werden für die beste Umsetzung ihrer Vermittlungsprojekte ausgezeichnet.

Bereits im April 2018 waren 15 Teams für ihre Kommunikationsideen mit je 10.000 Euro prämiert worden. Im Anschluss hatten sie bis Ende November Zeit, ihre Ideen mit Hilfe des Preisgeldes in die Tat umzusetzen. Nun erfolgte die zweite Begutachtungsrunde der Jury: Welche Umsetzungen waren besonders gelungen? Welche Projekte haben es am besten geschafft, die gesellschaftliche Relevanz ihrer Forschung einem breiten Publikum deutlich zu machen? Diese zweite Auswahlrunde haben die Teams aus Berlin, Gießen und Kassel für sich entschieden.

Mit dem Hochschulwettbewerb ruft Wissenschaft im Dialog junge Forschende zum direkten Dialog mit der Öffentlichkeit auf. Mit ihrem Wettbewerbsbeitrag sollen sie ihre Forschung nicht nur verständlich machen, sondern auch zeigen, warum sie für die Gesellschaft wichtig ist. Der Hochschulwettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2018 – Arbeitswelten der Zukunft gefördert.

Die „Zukunftsbauer“ vom Institut Futur der Freien Universität Berlin wollen wissenschaftliches Zukunftsdenken an junge Menschen weitergeben. Hierfür entwickelte das Team ein interaktives Konzept für die Studien- und Berufsorientierung. Die dafür entworfenen Unterrichtsmaterialien kamen in einem Pilotprojekt an der Sekundarschule St. Franziskus in Berlin zum Einsatz. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse begaben sich auf eine Reise in Berufsfelder der Zukunft. Dabei wurden sie nicht nur mit Kernbegriffen der Zukunftsforschung vertraut gemacht, sondern bekamen außerdem Raum, um sich über eigene Wünsche und Ängste auszutauschen. Sie entwarfen Zukunftsszenarien und dachten über ihre Rolle in den Arbeitswelten der Zukunft nach. Höhepunkt des Pilotprojekts: Eine Jobmesse der Zukunft, auf der die Schülerinnen und Schüler die neuen Berufsbilder ihren Eltern präsentierten. Dem Projektteam gelang es außerdem, zahlreiche Kooperationspartner zu gewinnen und seine Idee auf Messen und Tagungen weiterzutragen.

„The Future of Labour“ ist ein Projekt aus dem Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Titel verrät, um welches Berufsfeld es geht: „To be in labour“ bedeutet im Englischen auch „in den Wehen liegen“. In ganz Deutschland veranstaltete das Projektteam diverse Erzählcafés, also moderierte Gruppengespräche in öffentlichen Räumen, in deren Mittelpunkt die persönliche Erfahrung steht. Dort trafen sich alle, die beruflich mit Geburten zu tun haben: Hebammen, Forschende, Ärtzinnen und Ärzte, Pflegekräfte, soziale und beratende Berufe sowie Eltern. Ziel des Projekts: Fachwissen und Erfahrungswissen an einen Tisch bringen, um sich über den Wandel des Berufsfeldes durch Wissenszuwachs und technische Veränderungen auszutauschen. „The Future of Labour“ versteht sich somit als partizipatives Forschungsprojekt an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis: Soziale Wirklichkeiten sollen unter Einbeziehung vieler Akteure gemeinsam untersucht und verbessert werden.

Zukunftsorientierte Forschung in die Stadtgesellschaft tragen – das war das Ziel des Projekts „Zurück in die Zukunft der Arbeit 2070“ aus dem Fachgebiet Entrepreneurship Education an der Universität Kassel. Es gelang dem Projekt, Dialogveranstaltungen mit lokalen Kooperationspartnern durchzuführen und bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen präsent zu sein. Ein Beispiel: Besucherinnen und Besucher des Kasseler Altstadtfestes konnten am Stand des Projekts eine „Zeitschleuse“ betreten, wo sie nicht nur etwas über die Veränderung von Berufsbildern erfuhren, sondern auch persönliche Einschätzungen abgeben konnten. Gleichzeitg gelang es den jungen Forschenden, ihre Begeisterung für Wissenschaftskommunikation auch an Studierende weiterzugeben, die sich in einem Seminar mit dem Thema auseinandersetzten und sich für die Projektarbeit engagierten. Mit einem Fotowettbewerb samt Ausstellung im Technik-Museum Kassel steuerte das Projekt auf einen Höhepunkt zu, der ganz plastisch verschiedene Blickwinkel auf die Arbeit im Jahr 2070 zeigte.

In den vergangenen Monaten haben die Teams die Öffentlichkeit ständig über den Verlauf ihres Projekts auf dem Laufenden gehalten: Auf der Website www.hochschulwettbewerb.net veröffentlichten sie Beiträge über den aktuellen Stand und über Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung ihrer Idee. Dort finden sich auch Details zu allen Projekten.


Die lokalen Ansprechpartner der drei Gewinner:

(Die Nennung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulstandorte.)

Berlin
Die Zukunftsbauer – Studien- und Berufsberatung für das 21. Jahrhundert
Freie Universität Berlin, Institut Futur
Kontakt: Christa Beckmann | christa.beckmann@fu-berlin.de, presse@fu-berlin.de

Gießen
The Future of Labour
Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Kontakt: Marcel Rebenack | Marcel.Rebenack@dekanat.fb03.uni-giessen.de, pressestelle@uni-giessen.de

Kassel
Zurück in die Zukunft der Arbeit 2070
Universität Kassel, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung
Kontakt: Sebastian Mense | presse@uni-kassel.de

 

Ihr/e Ansprechpartner/in bei Wissenschaft im Dialog (WiD):

Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothee Menhart
Tel.: 030 2062295-55
dorothee.menhart@w-i-d.de 

Projektleitung Hochschulwettbewerb
Martin Gora
Tel.: 030 2062295-61
martin.gora@w-i-d.de