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„Forum Wissenschaftskommunikation“ etabliert sich als Branchentreff

02. Dezember 2009

Wissenschaft im Dialog (WiD) zeigt neue Ideen der Forschungsvermittlung

Rund 250 Vermittler von Wissenschaft und Forschungsthemen aus Deutschland und Österreich haben auf dem zweiten „Forum Wissenschaftskommunikation“ der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) vom 30. November bis 2. Dezember 2009 in Berlin aktuelle Trends und Strategien der Wissenschaftskommunikation diskutiert.

„Neben der Vermittlung von Forschungsergebnissen müssen auch die Wege beschrieben werden, wie Wissenschaftler diese Forschungsergebnisse erlangen“, verlangte der Vorsitzende von Wissenschaft im Dialog und Bremer Meeresgeologe, Prof. Dr. Gerold Wefer. Dabei werde sichtbar, wie gut die Datenbasis ist, welche Methoden angewandt werden und wie groß die Unsicherheiten sind. Am Beispiel der Klimadebatte erläuterte Wefer, dass die Wissenschaft keine hellseherischen Vorhersagen treffe, sondern Ergebnisse von Szenarien vorstelle, die aufgrund von Annahmen gefolgert werden. Es sei Aufgabe der Wissenschaft, die komplexen Zusammenhänge allgemein verständlich zu präsentieren und die Diskussion mit der Bevölkerung zu suchen.

Die Frage, wie Jugendliche für die Wissenschaft begeistert werden können, war auf dem „Forum Wissenschaftskommunikation“ ebenso Thema wie die Darstellung von Wissenschaftsthemen in den Medien. Am Beispiel von Schweinegrippe, Stammzellen und Tsunami diskutierten die Referenten und Teilnehmer gemeinsam, wie man Wissen in der Krise kommuniziert.

So blickte die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Dr. Eva-Maria Streier, in Ihrem Vortrag zur Krisenkommunikation zurück auf die Stammzelldebatte, die besonders im Jahr 2001/2002 virulent war und 2008 erneut diskutiert wurde: „Was haben wir gelernt aus der Debatte um den Import humaner embryonaler Stammzellen? Vor allem eins: Geduld und Hartnäckigkeit in der Argumentation. Bei einem so emotionalen Thema wie diesem ist es schwer, mit rationalen und notwendigerweise nüchternen Positionen und Argumenten umzugehen. Dennoch: Das Wichtigste in der Krisenkommunikation ist die Transparenz der Argumente.“

Dass die Wissenschaft in einem demokratischen Land nichts machen könne ohne die Akzeptanz der Gesellschaft, betonte der Stiftungsvorsitzende der Stiftung Charité, Prof. Dr. Detlev Ganten. Die Wissenschaft, so Ganten, müsse aber zugleich auch voraus denken und eine Zukunft gestalten, die immer ungewiss ist. Das mache vielen Menschen Angst. „Deshalb müssen Wissenschaftler versuchen, die Welt der Wissenschaft und der Bevölkerung zusammen zu bringen. Freies, kritisches, auch selbstkritisches, von Verantwortung für das Ganze getragenes Denken muss Teil unserer allgemeinen Bildung werden."

Die Teilnehmer des dreitägigen Symposiums nutzten die Pausen und den Abendempfang im Berliner Museum für Naturkunde, um sich über die präsentierten Ideen und Projekte auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Wissenschaft im Dialog will mit dem „Forum Wissenschaftskommunikation“ gezielt Netzwerke bilden sowie neue und außergewöhnliche Ideen der Forschungskommunikation weiter geben. 

Das zweite „Forum Wissenschaftskommunikation“ war eine Veranstaltung der Initiative der deutschen Wissenschaft – Wissenschaft im Dialog. Es wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und von der Schering Stiftung gefördert. Das Programm war durch einen Call for Proposals und unter der Mitwirkung folgender Organisationen zustande gekommen: ecsite-d, Schering Stiftung, Schülerlabor-Netzwerks GenaU, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Science on Stage.

Ansprechpartnerin bei Wissenschaft im Dialog: 

Projektleitung Forum
Maria Kolbert
Tel.: 030/2062295-65
maria.kolbert@w-i-d.de