Junior Science Café
Denk digital!
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Über Forschung diskutieren
Im Projekt Junior Science Café: Denk digital! organisieren Schüler Gesprächsrunden mit Experten. Mit Blick auf aktuelle Wissenschaft und Forschung tauschen sie sich in lockerer Atmosphäre über Themen rund um die digitale Gesellschaft aus. Die Eigeninitiative der Jugendlichen steht dabei im Vordergrund: Sie wählen das Thema und die Experten. Sie planen, moderieren und dokumentieren das Café – auch mithilfe digitaler Medien. Das Junior Science Café war ein Projekt von Wissenschaft im Dialog. Von 2014 bis August 2018 war die Deutsche Telekom Stiftung Projektpartner.
Von smarten Städten und Kleidungsstücken zu Datenlecks und Kontrollverlust? Die digitale Welt bietet viele Themen zu Diskussion. Im Projekt Junior Science Café – Denk digital! holten sich Jugendliche Wissenschaftler an ihre Schule, um mit ihnen über ihre Fragen rund um die digitale Gesellschaft zu diskutieren.
Ob Klassenclown, Nerd, Kreativling oder stiller Beobachter: Beim Junior Science Café war für jeden etwas dabei. In der Vorbereitung des Cafés konnten die Schüler verschiedene Rollen austesten und ihre persönlichen Stärken finden. Sie recherchieren, organisieren, moderieren und treffen wichtige Entscheidungen. Die Schüler*innen selbst wählten coole Themen und kontaktierten echte Wissenschaftler. Dabei erfuhren sie ganz nebenbei, dass Wissenschaft Spaß machen kann.
Das Projekt Junior Science Café beschäftigte sich nicht nur thematisch mit dem digitalen Zeitalter. Schüler*innen und Lehrkräfte waren aufgerufen, bei der Organisation der Cafés digitale Arbeitstools zu verwenden. Sie konnten zum Beispiel in der Cloud arbeiten, Dokumente austauschen, Online-Notizbücher, Wikis und neue Kommunikationswege benutzen oder mit Wissenschaftlern im Ausland chatten.
Das Junior Science Café war ein Projekt von Wissenschaft im Dialog. Von 2014 bis August 2018 war die Deutsche Telekom Stiftung Partner. Ziel des Projektes war es, Jugendliche in die Debatte rund um das Thema digitale Gesellschaft einzubinden und ihr Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen zu wecken. Das Projekt Junior Science Café endete 2020. Interessierte Schulen können das Format Junior Science Cafés weiterhin umsetzen. Einen ausführlichen Leitfaden dazu liefert das Handbuch.
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Partner 2014 - 2018
Forschung und digitale Tools an die Schule
Bei einem Junior Science Café organisieren Schüler im Alter ab 14 Jahren in einer Arbeitsgruppe (AG) im Rahmen von Projekttagen oder im Unterricht Treffen mit Wissenschaftlern, bei denen sie sich über ihre Themen austauschen. Zentrales Element ist die Eigeninitiative der Schüler: Sie wählen ein Thema, planen die Veranstaltungen inhaltlich und organisatorisch und moderieren sie. Die Schüler sind es auch, die den passenden Wissenschaftler zu ihrem Thema suchen und einladen. Grundgedanke ist, dass Schüler das Café nach ihren Wünschen und Vorstellungen ausgestalten und es dadurch zu ihrer Veranstaltung machen.
Organisation: Arbeitsgemeinschaft (AG) oder Projekttage
Das Junior Science Café ist ein nachhaltiges Format: Die AG besteht im Idealfall dauerhaft an einer Schule. In den wöchentlich oder 14-tägig stattfindenden Treffen werden alle Entscheidungen und Vorbereitungen für die Durchführung eines Cafés getroffen. Innerhalb eines (Schul)Jahres setzt die AG ein bis zwei Cafés um. Die AG wird von einem Lehrer, einem Referendar oder einem externen Moderator geleitet. Die Vorbereitung eines Cafés ist aber auch in nur wenigen Tagen zu schaffen, zum Beispiel im Rahmen von Projekttagen. Sie kann auch im Rahmen des Unterrichts, zum Beispiel in einem Wahlfach, durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Junior Science Cafés dokumentieren, verbreiten und diskutieren die Schüler über ergänzende Onlineangebote.
Ziele und Nutzen
Durch die Organisation von Junior Science Cafés sollen Schüler für Wissenschaft und Forschung begeistert und für wissenschaftliche Themen und Fragestellungen sensibilisiert werden. Außerdem soll ihre natürliche Neugier geweckt werden. Durch den Dialog in lockerer Atmosphäre verschwimmen die Grenzen zwischen Schule und Freizeit. Die Identifikation mit der Veranstaltung und der Rolle als Gastgeber motiviert Schüler zur Beschäftigung mit dem Thema über den Rahmen der Schule hinaus. Die Schüler erweitern außerdem ihre Kompetenzen in den Bereichen Organisation, Teamfähigkeit, Präsentation und Moderation. Sie üben sich im selbstständigen Arbeiten und haben die Möglichkeit, Fähigkeiten zu erweitern, die im Schulalltag mitunter weniger zur Geltung kommen.
Lehrerinnen und Lehrer konnten im Rahmen des Projekts an einer digitalen Fortbildung zur Umsetzung des Angebots im Schulalltag und zur Nutzung von digitalen Tools teilnehmen. Die beteiligten Experten hatten die Gelegenheit, sich in der Wissenschaftskommunikation zu engagieren und die eigene Forschung mit einer unbefangenen und jungen Gruppe zu reflektieren. Für Schulen ist das Format eine gute Möglichkeit sich als wissenschaftsaffine Einrichtung zu profilieren, die den Dialog über aktuelle Forschungsthemen und die Themen der digitalen Gesellschaft ernst nimmt.
Downloads
Das Handbuch unterstützt Lehrkräfte und Schüler*innen, die ein Junior Science Café an ihrer Schule umsetzen möchten.
Hintergrund: Das Forschungsprojekt „Wissenschaft debattieren!“
Wissenschaft im Dialog hat das Format der Junior Science Cafés bereits 2010 im Rahmen des Forschungsprojekts „Wissenschaft debattieren!“ an deutsche Schulen gebracht und deren Wirksamkeit untersucht. Hierbei zeigte sich, dass die Cafés ein erfolgreiches und effizientes Mittel sind, um Jugendliche an wissenschaftliche Themen heranzuführen. Die Ergebnisse von „Wissenschaft debattieren!“ lassen sich im Abschlussbericht nachlesen.
Die digitale Gesellschaft im Blick
Denk digital!
Denk Digital! Unter diesem Motto standen ab Herbst 2014 die ersten Junior Science Cafés. Das Motto ist während der gesamte Projektdauer geblieben. Hinzu kamen ab2016 jährliche Reihenthemen, die Anregungen gaben und die Aufmerksamkeit jeweils auf einen Teilaspekt der digitalen Gesellschaft lenkten. Sie ließen den Schüler*innen ausreichend Freiraum, ihre eigenen Fragen zu zustellen und zu diskutieren. Festgelegt wurden die Reihenthemen von den Teilnehmenden der Netzwerktreffen, ab dem Schuljahr 2018/19 konnten die angemeldeten Projektschulen per Online-Voting das Reihenthema wählen. Eines haben alle Reihenthemen gemeinsam: Sie nehmen einen Aspekt der digitalen Gesellschaft kritisch unter die Lupe. Ganz nach dem Motto „Denk digital!“
Vol.2: Mensch 2.0
Für die zweite Reihe der Junior Science Cafés wählten die Teilnehmenden des Netzwerktreffens am 9. November 2015 das Thema „Mensch 2.0". Das Junior Science Café-Jahr stand damit ganz im Zeichen des Menschen im digitalen Zeitalter. Wie kommunizieren wir in Zukunft? Wie beeinflusst uns digitale Technologie? Was ist künstliche Intelligenz? Wie wollen wir in einer digitalen Welt gemeinsam leben? Diese und ähnliche Fragen konnten die Schüler*innen in ihren Café-Veranstaltungen unter die Lupe nehmen und sich dabei mit aktueller Forschung zum Beispiel in den Neurowissenschaften, den Sozialwissenschaften oder der Physik auseinandersetzen.
Vol.3: Smarte Welt
Beim Netzwerktreffen Ende November 2016 stimmten die Teilnehmenden über das dritte Reihenthema ab und entschieden sich für das Thema „Smarte Welt". Der Schwerpunkt lag im Jahr 2017 folglich auf der smarten Welt, die uns umgibt, und auf den Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Technik. Gegenwärtig soll die Technik dem Menschen dienen. Wie wird es in Zukunft sein? Wird der Mensch der Technik dienen? Welche Bereiche der Stadt und des Lebens werden die smarten Anwendungen durchdringen können und welcher soziale Wandel wird damit einher gehen? Finden die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger in einer smarten Stadt mehr Gehör? Durch smarte Hilfsmittel kann ein intelligentes Haus intelligent überwacht werden – wie intelligent bleibt dabei der Mensch? Wird Kleidung, die auf bestimmte Bedürfnisse des Menschen eingeht, für jeden zugänglich sein? Wie können persönlichen Daten geschützt werden? Und wird das Sammeln persönlicher Daten zu Diskriminierung einzelner oder ganzer Gruppen führen. Steigt das Potenzial von Hackerangriffen und was ist mit Fragen zu möglichem Datenmissbrauch für staatliche Überwachungszwecke und digitaler Kriegsführung. Die smarte Welt eröffnet eine Menge Fragen, die zu kritischen Diskussionen in Café-Veranstaltungen anregen. Zu den Antworten können Forschung aus den Medienwissenschaften, Umweltwissenschaften, Sozialwissenschaften, Technik- und Ingenieurswissenschaften und die Wirtschaft beitragen.
Vol.4: Leben 4.0
Im Schuljahr 2018/19 entschieden sich die Projektschulen für das Thema „Leben 4.0“. Die Digitalisierung geht in die nächste Runde, in der es vor allem um Vernetzung, Künstliche Intelligenz, Selbstorganisation geht: Bildung 4.0, Industrie 4.0, Mobilität 4.0, Arbeit 4.0... und der Mensch? Entwicklungen auf diesen Gebieten konnten unter dem Reihenthema diskutiert und kritisch hinterfragt werden. Erstmals startete im Jahr 2018 die neue Reihe der Junior Science Cafés zeitgleich mit dem neuen Schuljahr.
Vol.5: Intelligente Zukunft
„Intelligente Zukunft“ war das Thema der fünften und letzten Reihe des Junior Science Cafés. Im Schuljahr 2019/20 deshalb Fragen zur „Intelligenten Zukunft" im Mittelpunkt, unter anderem zu Chatbots, selbstfahrenden Autos, vernetzten Maschinen. Künstliche Intelligenz kann unser Leben verändern - auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Werden lernende Algorithmen und intelligente Maschinen uns dabei unterstützen, angenehmer und sicherer zu leben oder werden sie die Kontrolle übernehmen und unser Denken steuern? Die Schüler*innen konnten ihre Fragen, Sorgen und Hoffnungen dazu formulieren und im Junior Science Café mit Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Gruppen kritisch diskutieren.