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POIESIS

Europas Vertrauen in die Wissenschaft unter der Lupe

Kontakt

Projektleitung (WiD)

Dr. Anne-Sophie Behm-Bahtat

anne-sophie.behm-bahtat@w-i-d.de
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Übersicht

Hintergrund

Das Vertrauen in die Wissenschaft verstehen

Inwiefern vertrauen Menschen der Wissenschaft? Welche Gründe gibt es für Misstrauen in Forschende? Und welche Faktoren können die Einstellungen der Menschen zur Wissenschaft beeinflussen? Diesen Fragen geht POIESIS (Probing the impact of integrity and integration on societal trust in science) auf den Grund. Das durch Horizon Europe geförderte Verbundprojekt wird von WiD zusammen mit sechs europäischen Partnern durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Grundlagen gesellschaftlichen Vertrauens in die Wissenschaft.

Konkret untersucht POIESIS zwei potenzielle Einflussfaktoren auf das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft: Einerseits die Integrität von Forschenden und Forschungseinrichtungen. Andererseits die verstärkte Einbeziehung von Bürger*innen und gesellschaftlichen Akteuren in verschiedene Phasen des Forschungszyklus.

Ziel des Projekts ist es, die Wechselwirkungen dieser drei Konzepte (Integrität – Integration – Vertrauen) systematisch zu untersuchen, die dieser Beziehung zugrundeliegenden Prozesse herauszuarbeiten, und abschließend Handlungsempfehlungen zu formulieren. Diese sollen dazu beitragen, gesellschaftlichem Misstrauen gegenüber der Wissenschaft entgegenzuwirken und die Teilhabe von Bürger*innen an Wissenschaft und Forschung zu fördern.

Partner:

Förderer:

Inhalt

Integrität – Integration – Vertrauen

POIESIS ist ein dreijähriges europäisches Verbundprojekt, das durch Horizon Europe gefördert wird. Zusammen mit sechs europäischen Partnern untersucht Wissenschaft im Dialog in diesem Projekt den Einfluss, den die Integrität der Wissenschaft und eine zunehmende gesellschaftliche Teilhabe am wissenschaftlichen Prozess auf das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft haben.

Relevanz

Die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von solider und verantwortungsvoller Forschung tritt immer deutlicher zutage. Gleichzeitig wächst die Sorge um gesellschaftliches Misstrauen gegenüber der Wissenschaft. Globale wie lokale aktuelle Herausforderungen erfordern innovative Forschungsmethoden und -ergebnisse. Damit wissenschaftliche Lösungsansätze erfolgreich sein können, braucht es ein gesellschaftliches Umfeld, das bereit ist, diese in die Tat umzusetzen. Umso wichtiger ist das Vertrauen, das Bürger*innen und gesellschaftliche Akteure der Wissenschaft und den Forschenden entgegenbringen.

Das Ziel von POIESIS ist es daher, Vorschläge zu entwickeln, wie Misstrauen entgegengewirkt und gesellschaftliche Teilhabe an der Forschung verstärkt werden kann. Konkret geht es darum, zu verstehen, wie und wovon das gesellschaftliche Vertrauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation eigentlich beeinflusst wird.  Dabei wird vor allem der Einfluss der zunehmenden Ausrichtung von Forschungspraktiken an den Grundsätzen der Forschungsintegrität sowie die verstärkte Beteiligung von Bürger*innen und gesellschaftlichen Akteuren am Forschungsprozess analysiert.

Fragestellungen

Das übergeordnete Erkenntnisinteresse von POIESIS lässt sich in vier Forschungsfragen unterteilen:

 

  • Wie können Art und Ausmaß des öffentlichen Vertrauens und Misstrauens in die Wissenschaft charakterisiert werden, und welche Faktoren beeinflussen die Beziehung von Öffentlichkeit und Wissenschaft?
  • Wie wirkt sich die Ausrichtung von Forschungspraktiken an Integritätsgrundsätzen (oder umgekehrt: wissenschaftliches Fehlverhalten, fragwürdige Forschungspraktiken, schlechte oder fehlende Wissenschaftskommunikation und/oder Fehlinformationen) auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft aus?
  • Wie wirkt sich die Einbeziehung von Bürger*innen und gesellschaftlichen Akteuren in den Forschungsprozess (oder umgekehrt: Intransparenz und Unnahbarkeit) auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft aus?
  • Welche Strategien und Verfahren können Institutionen etablieren, die es Forschenden ermöglichen, so zu handeln, dass das öffentliche Vertrauen in die Wissenschaft gestärkt wird?

 

Um diese Fragen umfassend beantworten zu können, nutzt POIESIS sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsmethoden, wie zum Beispiel Umfrageanalysen, Fokusgruppen, Town Hall Meetings etc. Unterschiedlichste Akteursgruppen werden dabei in den Forschungsprozess miteinbezogen, darunter gesellschaftliche Interessensgruppen, Forschende aber auch Bürger*innen, deren Perspektive für das Projekt von zentraler Bedeutung ist.

Zielsetzung

Das Ziel von POIESIS ist zunächst die detaillierte Beantwortung der formulierten Forschungsfragen. Die Interaktion und wechselseitige Abhängigkeit von wissenschaftlicher Integrität, gesellschaftlicher Integration in den Wissenschaftsprozess und öffentlichem Vertrauen in die Wissenschaft wird systematisch untersucht. Zugrundliegende Strukturen und Prozesse werden analysiert. Auf Grundlage der gewonnenen Forschungsergebnisse und im kontinuierlichen Austausch mit relevanten institutionellen und gesellschaftlichen Akteuren wird POIESIS dann Handlungsempfehlungen formulieren. Gerichtet u.a. an Forschungs- und Forschungsförderungsorganisationen, Hochschuleinrichtungen sowie auch politische Entscheidungsträger steht die Bekämpfung des gesellschaftlichen Misstrauens in Wissenschaft, Forschung und Innovation dabei im Fokus. In diesem Kontext ist auch die Kommunikation und Verbreitung der Forschungsergebnisse mit innovativen Mitteln von großer Bedeutung. Zusätzlich werden Empfehlungen formuliert, wie Organisationen der Forschung und Forschungsförderung zur Stärkung der Mitgestaltung von Forschungs- und Innovationsinhalten durch die Gesellschaft beitragen können und welche Formate dafür am besten geeignet sind.