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Bei Luftdruckmessungen mittels Barograph tritt im Tagesverlauf häufig ein Minimum am Nachmittag und ein Maximum am Vormittag auf. Was ist der Grund?

29. März 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Bei Luftdruckmessungen mittels Barograph tritt im Tagesverlauf häufig ein Minimum am Nachmittag und ein Maximum am Vormittag auf. Was ist der Grund?

Ähnlich der Gezeitenwelle gibt es auch eine Luftdruckwelle. Diese Welle ist ebenfalls eine Doppelwelle, die pro Tag zwei Minima hat (in der Sommerzeit morgens um fünf und nachmittags um 17 Uhr) und zwei Maxima (morgens um elf und abends um 23 Uhr). Ein Minimum der Luftdruckwelle läuft mit der Sonne und ihrer Wärme über die Erde. Sie hat einen Durchmesser von zehntausend Kilometern und verläuft mit ihrem Zentrum – entlang des Äquators – wie die Sonne von Ost nach West. Diese Welle reicht bis in unsere Breiten. Der Barograph erkennt sie und zeigt diese Doppelwelle. Dass sie unser Wetter besonders im Sommer beeinflusst, ist den meisten bekannt. Aber in Deutschland orientieren sich nur wenige am Barographen. Anders die Engländer. Sie kennen das Sprichwort Some people are weatherwise, but most are otherwise: Manche Menschen sind wetterweise, die meisten nicht. Die englische Queen ist es: Seit Jahren und Jahrzehnten hält sie ihre Geburtstagsparade immer morgens ab elf Uhr ab. Um auf der Welle guten Wetters ganz oben zu schwimmen.

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Manfred Geb, Professor für Meteorologie im Ruhestand.