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Gibt es irgendwo auf der Welt Endlager für hochradioaktiven Atommüll?

29. März 2008

  • C Geistes- und Sozialwissenschaften

Gibt es irgendwo auf der Welt Endlager für hochradioaktiven Atommüll?

Nein. Weltweit ist bis heute kein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Betrieb. Und ein sicheres Endlager für Strahlenmüll mit Halbwertszeiten von mehreren zehntausend Jahren wird es vermutlich auch nie geben.

Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gibt es bereits. Auch die ehemalige Eisenerzgrube Schacht Konrad soll zu einem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle werden. Von 1976 bis 1982 wurde das Schachtsystem auf seine Eignung hin untersucht, 1981 erstmals als Entsorgungsvorsorgenachweis, also als voraussichtliches Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll von den Atomkraftwerksbetreibern benannt. Das Einlagerungskriterium für Konrad-fähigen Müll ("das Inventar darf das umgebende Wirtsgestein um nicht mehr als 3 Grad erwärmen") deckt über 90 Prozent des gesamten Atommüll-Volumens der Bundesrepublik ab und umfasst damit praktisch allen Atommüll außer abgebrannten Brennelementen.

Die Sicherheit des Standorts "Schacht Konrad" ist nach wie vor höchst umstritten, denn auch im Fall Schacht Konrad ist es wohl nur eine Frage der Zeit, wann der eingelagerte Atommüll Kontakt zu grundwasserführenden Schichten bekommt und strahlende Nuklide in die Umgebung ausgeschwemmt werden.

Die Frage wurde beantwortet von Andrej Mischerikow, Greenpeace.