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Warum drehen sich die Erde und die Planeten?

29. April 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Warum drehen sich die Erde und die Planeten?

Die Drehung der Erde und aller anderen Planeten um die Sonne ist eng verknüpft mit der Entstehung unseres Sonnensystems und des gesamten Weltalls.

Seit dem Urknall dehnt sich das Universum immer weiter aus. Die darin enthaltene Materie war von Anfang an nicht gleichmäßig verteilt. Stellen mit höherer Materiedichte übten eine höhere Anziehungskraft aus und zogen andere Teilchen an. So kam es zunächst zur Bildung von Wolken. Eine solche Wolke bildete auch den Anfang unseres Sonnensystems. Bereits diese Wolke drehte sich und durch diese Drehung formte sich ein Diskus heraus. Dieser Diskus war allerdings nicht fest, sondern bestand aus Gas und Staub. Da die Materie in dieser flachen Scheibe auch nicht homogen verteilt war, bildeten sich wegen der Gravitation und der Zentrifugalkräfte einzelne Körper heraus, zunächst die Sonne, später die Planeten.  Die Drehung der ursprünglichen Wolke blieb dabei erhalten (Drehimpulserhaltung). Da die Ausdehnung der einzelnen Himmelskörper im Vergleich zur Gaswolke viel kleiner wurde, nahm ihre Drehgeschwindigkeit zu wegen der Drehimpulserhaltung. Ein Phänomen, wie man es bei einer  Eiskunstläuferin beobachten kann, die eine Pirouette dreht: zieht sie die Arme dicht an den Körper, so dreht sie sich schneller.

Die Frage wurde beantwortet von Professor Dr. Tilman Spohn, Institut für Planetenforschung, Deutsches Zentrum für Lauft- und Raumfahrt