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Warum gibt es dieses Jahr extrem viele Feuerquallen an der Westküste Schwedens?

16. August 2012

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Warum gibt es dieses Jahr extrem viele Feuerquallen an der Westküste Schwedens?

Wenn man einen Schwarm von gelben Nesselquallen, die auch Feuerquallen genannt werden, sieht, dann könnte man daraus schließen, dass es in der gesamten Umgebung viele dieser Quallen gibt. Doch dieser Eindruck ist falsch. Meist sind es äußere Einflüsse, die die Wege der Quallen bestimmen. So kommt es häufig vor, dass sie aufgrund der Windsituation in einem großen Schwarm aufzufinden sind. In diesen Gebieten ist die Zahl der Quallen dann tatsächlich hoch. Insgesamt ist die Anzahl der Quallen im Vergleich zu den Vorjahren jedoch konstant geblieben.

Weder an Schwedens Westküste noch in anderen Regionen wurde in diesem Jahr eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Feuerquallen von Meeresforschern beobachtet. Allerdings können durch die Windrichtung und die Strömung große Schwärme von Quallen entstehen. Wenn man solch einen Schwarm sieht, dann entsteht der Eindruck, dass es sehr viele Quallen im Wasser gibt. Tatsächlich ist die Anzahl der Feuerquallen aber gleich geblieben.

Quallen passen sich generell ihrer Umgebung an. Deshalb leben in den unterschiedlichen Meeren verschiedene Arten. Manche Quallen, wie beispielsweise die Feuerqualle, können uns mit ihrem Nesselgift verletzen. Das brennt dann ähnlich auf der Haut wie Verletzungen durch Brennnesseln. Für Quallen ist eine Wassertemperatur von 18 Grad – anders als für viele Menschen – übrigens nicht kalt, sondern eine normale Sommertemperatur in der Westlichen Ostsee. Die Tiere ernähren sich überwiegend von Zugplankton, kleinen Fischlarven oder anderen Quallen, wie der Ohrenqualle.

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Jamileh Javidpour, Wissenschaftlerin am GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, im Bereich „Experimentelle Ökologie I (Nahrungsnetze)“.