Logo Wissenschaft im Dialog Wissenschaft im Dialog

Zurück zu „Wie?So!“

Warum knackt Holz beim Verbrennen?

29. März 2014

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Warum knackt Holz beim Verbrennen?

Brennende Holzscheite im Kamin sorgen für eine wohlige Wärme, sagen die Kenner, und ihr Knacken schafft schnell Gemütlichkeit im Raum. Das Knacken wird durch das Aufplatzen des Holzes verursacht, was wiederum auf die Spannungen im Holz zurückzuführen ist, das sich während des Brennens verzieht.

Wer Wert darauf legt, dass sein Feuer wenig knackt, der sollte möglichst trockenes Holz verbrennen. Nach einjähriger Lagerung beträgt der Feuchtigkeitsgrad in fast allen Holzarten nur noch etwa 20 Prozent. Beim Anzünden eines Holzscheits verdampft das Wasser – zuerst in den äußeren Schichten, die sich dadurch zusammenziehen. Die inneren Schichten sind noch nicht soweit, dort ist der Feuchtigkeitsgrad noch sehr viel höher als außen. Es kommt zu starken Spannungen, die sich durch das Zerreißen der Zellstruktur des Holzes entladen. Das Entstehen dieser Risse ist der Grund für das Knacken.

Zu kleinen Explosionen kommt es, wenn in einem Hohlraum im Holzscheit Wasser eingeschlossen ist. Die Hitze verdampft das Wasser und sein hoher Dampfdruck sprengt den Einschluss mit einem lauten Knall. Bei harzreichem Nadelholz sind solche Explosionen besonders effektvoll: da das Harz aus ätherischen Substanzen besteht, brennt es auch noch sehr gut. Holz von Laubbäumen brennt generell sehr viel ruhiger. Es enthält kaum Harz und besitzt aufgrund seiner Härte eine hohen Brennwert.

Birke und Buche brennen ruhig und gleichmäßig und verströmen einen angenehmen Duft. Eiche brennt kräftig und lange, ist sie schlecht getrocknet, entsteht ein unangenehmer Geruch. Fichte wird gerne zum Anfeuern benutzt, sie entwickelt schnell große Hitze, brennt dafür aber auch schnell ab. Kiefer brennt mit Leidenschaft – ideal für Liebhaber von Knack- und Knisterfeuern. Lärche enthält viel Harz, beim Brennen duftet es angenehm.

Die Frage wurde beantwortet von Steffen Schmidt, Brandenburgische Landesforstanstalt Eberswalde, Abteilung Waldökologie.