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Warum lässt sich mit Teleskopen nicht nachweisen, ob die Amerikaner wirklich auf dem Mond waren?

29. März 2008

  • E Technik

Warum lässt sich mit Teleskopen nicht nachweisen, ob die Amerikaner wirklich auf dem Mond waren?

Jedes Teleskop hat ein so genanntes geometrisches Auflösungsvermögen. Dieses sagt, um wieviel Winkelgrad zwei Lichtquellen, z.B. Sterne, voneinander entfernt sein müssen, um diese noch als zwei Lichtquellen erkennen zu können.

Die physikalische Beschreibung lautet

A = 1,22 * lambda / D 

A = Auflösung in Bogenmaß
lambda = Wellenlänge des genutzten Lichts in Meter
D = Teleskopdurchmesser (Apertur) in Meter

Man sieht nun, dass das Auflösungsvermögen bei einer Beobachtung (z.B. im sichtbaren Licht mit lambda ~ 500 Nanometer) umgekehrt proportional von der Teleskopöffnung D abhängt. Also: Je größer das Teleskop, desdo kleiner die Auflösung in Bogenmaß. Da wir nun die Entfernung zum Mond kennen, läßt sich diese Auflösung mittels Trigonometrie in eine Länge umrechnen. Damit ergeben sich bei der Entfernung zum Mond von etwa 380000 km folgende Resultate:

Hubble Weltraumteleskop: D = 2.4m, A ~ 80m Keck Teleskope: D = 10m, A ~ 20m 

Die Landespinne des Mondmoduls hat als größtes Gerät der Missionen einen diagonalen Durchmesser von etwa 10m. Somit können wir dieses Gerät auch mit den größten Teleskopen der Welt nicht auflösen. Um eine vernünftige Abbildung zu erhalten, sollte die Spinne mit einigen Abbildungselementen (z.B. Kamerapixel) erfasst werden. Das sollten mindestens 5 Pixel sein. Um dies zu erreichen, bräuchten wir ein Teleskop von etwa 50 Meter Öffnung. Das wird leider noch dauern. 

Allerdings ist diese Methode eines "Mondlandungsbeweises" zweifelhaft. Ich vermute, wenn wir tatsächlich die ersten Fotos der Spinne vorlegen könnten, würden die sog. Mondlandungsgegner diese als Fälschung abtun...

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Thomas Eversberg vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).