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Welche Inhaltsstoffe stecken in Orangen und Mandarinen?

29. Februar 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Welche Inhaltsstoffe stecken in Orangen und Mandarinen?

Orangen und Mandarinen sind grossartige Vitamin-C-Spender. Sie stärken das Immunsystem und schützen so vor Grippe und Erkältungen. Schon zwei bis drei Orangen am Tag decken den Vitamin-C-Bedarf des Körpers (100 mg).

Doch in diesen Zitrusfrüchten stecken noch mehr lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe, z. B. Kalium, das wichtig für den Zellwachstum ist und den Blutzuckerspiegel senkt sowie Kalzium, das für feste Knochen und gesunde Zähne sorgt. Das Kalzium aus Zitrusfrüchten ist vom Körper sogar besonders gut aufzunehmen, denn der hohe Anteil an Fruchtsäuren verbessert die Kalziumaufnahme. Außerdem stecken in diesen Früchten verschiedene B-Vitamine, die wichtig für Blutbildung und Stoffwechsel sind.

Orangen und Mandarinen geben Power: Die Früchte haben nur wenig Kalorien (42 bzw. 46 kcal/100 g) und dabei fast kein Fett, dafür aber jede Menge Kohlenhydrate und sattmachende Ballaststoffe. Die Ballaststoffe stecken allerdings nur in den Zwischenhäutchen der Früchte. Deshalb sollte man zwar die äußere Schale und die weiße Schutzschicht unter der Schale beim Pellen entfernen, die feinen Häutchen um die einzelnen Stücke aber mitessen, sonst gehen diese wertvollen Inhaltsstoffe verloren.

Das intensive Aroma machen v. a. Ester, Aldehyde und Terpene aus.

Ein Tipp für Raucher: In Zitrusfrüchten stecken Vitamin C und E, die als so genannte „freie Radikalenfänger“ bezeichnet werden. Beim Rauchen werden Millionen von freien Radikalen freigesetzt, die im Körper Zellen angreifen und sie schneller altern lassen. Vitamin C und E schützen die Zellen vor diesen Radikalen. Raucher sollten deshalb eine extra Portion Zitrusfrüchte am Tag essen.

Aufpassen sollten nur Menschen mit chronischen Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und stillende Mütter. Bei Darmerkrankungen können die Fruchtsäuren zu Durchfall und zu leichten Blutungen führen. Bei stillenden Müttern lösen Orangen und Co. oft wunde Haut am Popo des Kindes aus. Der Grund: Zitrusfrüchte enthalten Substanzen, die über die Muttermilch an das Baby weitergegeben werden und sich auf die Haut des Babys auswirken.

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Jörg Häseler, Lebensmittelchemiker und Autor für Wissenschaftsthemen, Berlin.