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Wie entstehen Samen?

29. April 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Wie entstehen Samen?

Samen entstehen in den Samenanlagen der Pflanze nach der Befruchtung einer Eizelle durch den Pollen. Die Samenanlage mit den für die Samenbildung wichtigen Geweben liegt im Fruchtknoten der Blüte.

Sie umfasst vor allem die Eizelle, aus der nach der Befruchtung der Pflanzenembryo entsteht, und den umhüllenden Embryonensack. Aus der Eizelle entsteht durch Zellteilung und Differenzierung der pflanzliche Embryo, der bereits alle Organanlagen (Wurzel, Spross, Blatt) des späteren Keimlings besitzt. Außerdem enthält der Samen Nährgewebe und eine schützende Außenhülle. Das Nährgewebe kann zum einen aus den Gewebeschichten des Embryonensacks entstehen, dabei wird das Gewebe umgewandelt und Nährstoffe, wie Zucker, Stärke, Fette und Proteine werden eingelagert, die für die Keimung notwendig sind.  Die Einlagerung von Nährstoffen kann bei der Samenbildung aber auch direkt im Keimling erfolgen. Bei stark stärkehaltigen Samen wird außerdem noch eine Gewebeschicht gebildet, die Enzyme enthält. Sie werden bei der Keimung zur Aktivierung der Nährstoffe gebraucht. Die äußersten Gewebeschichten der Samenanlage sterben schließlich fast vollständig ab und bilden die äußere harte Hülle des Samen. Nach dieser Reifungsphase verliert der Samen 90 – 95 Prozent seines Wassergehaltes, was dazu führt, dass viele Samen in der Lage sind, eine sehr lange Zeit bis zur Keimung zu überstehen. Manche Arten können in sehr trockenen Gebieten jahrelang keimfähig überdauern.

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Nicole Freiberger, Biologin, Berlin