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Wie funktionieren so genannte Knicklichter?

29. April 2008

  • E Technik

Wie funktionieren so genannte Knicklichter?

Knicklichter, die beispielsweise als Partygag oder von Anglern nachts zum Markieren der Schwimmer benutzt werden, leuchten durch so genannte Chemilumineszenz.

Dabei werden durch eine chemische Reaktion Farbstoffe kurzzeitig in einen elektronisch angeregten Zustand versetzt. Wenn sie wieder in den so genannten Grundzustand zurückgehen, strahlen sie Energie in Form von Licht ab. Die Wellenlänge und damit die Farbe des Lichtes ist abhängig von dem verwendeten Farbstoff.

Allen Knicklichtern gemeinsam ist, dass in ihrem Inneren Wasserstoffperoxid getrennt von den übrigen Chemikalien untergebracht ist - meist in einem Glasröhrchen. Durch Knicken zerbricht das Röhrchen und die Chemikalien kommen miteinander in Kontakt. Das Wasserstoffperoxid reagiert zunächst mit einer Oxalsäureverbindungen, z.B. Oxalsäurediester. Es entsteht als reaktionsfreudige Zwischenstufe 1,2-Dioxethandion. Dieses zerfällt und es entsteht angeregtes Kohlendioxid. Das überträgt seine Energie auf den zugesetzten Farbstoff. Dieser gibt schließlich die ihm übertragene Energie in Form von Licht ab. Der Farbstoff 9,10-Diphenylanthracene leuchtet beispielsweise blau und 5, 6, 11, 12-Tetraphenylnaphthacene rot.

Bei diesem Vorgang entsteht nur Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. Infrarotstrahlung, die wir als Wärme wahrnehmen, wird nicht emittiert, so dass das Licht „kalt“ ist. Anders ist es bei der Glühlampe, wo in einem physikalischen Prozess elektrische Energie in Strahlung verschiedener Wellenlängen umgewandelt wird - zum überwiegenden Teil Strahlung im Infrarotbereich. Deswegen werden Glühlampen heiß.

Nach etwa acht Stunden (abhängig von der Temperatur) ist die chemische Reaktion in einem Knicklicht beendet und das Leuchten hört auf.

Die Frage wurde beantwortet von Marcel Lamers, Doktorand im Institut für Organische und Makromolekulare Chemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.