Wie heißen junge Wölfe?
Junge Wölfe im ersten Lebensjahr werden – ebenso wie junge Hunde – Welpen genannt.
Während Hunde jedoch meist schon im Alter von neun Monaten geschlechtsreif werden, ist dies bei Wölfen erst ab einem Alter von etwa zwei Jahren der Fall. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben die Jungtiere bei ihrer Familie – dem Rudel. In einem Rudel leben Vater und Mutter mit den Jungtieren der letzten beiden Jahre zusammen. Sind die Wölfe erwachsen geworden, verlassen sie das Rudel, wandern in ein anderes Gebiet ab und gründen eine eigene Familie.
Ein Wolfsrudel ist in freier Natur (im Gegensatz zur oft noch verbreiteten Darstellung in der Literatur, die weitgehend auf der Beobachtung von Wölfen in Gehegen beruht) kein streng hierarchisches System, innerhalb dessen jedes Tier einen Status erkämpfen oder behaupten muss. In der Regel verfügen die Eltern über eine auf ihrem Erfahrungsvorsprung beruhende natürliche Dominanz gegenüber ihren Nachkommen. Eine Hierarchie mit „Alpha“-, „Beta“- und „Omega“- Wölfen wird nur in Gefangenschaft ausgebildet, wenn mehrere Wölfe und oft Geschwistergruppen gezwungen werden, auch als erwachsene Tiere zusammenzuleben.
Auch in Deutschland gibt es übrigens seit einiger Zeit wieder frei lebende Wölfe. 1996 wanderte aus Polen ein Wolf in die Oberlausitz ein, der dort sesshaft wurde. Nachdem 1998 ein zweiter Wolf gesichtet wurde, gab es im Jahr 2000 Nachwuchs - in Deutschland zum ersten Mal seit etwa 150 Jahren. Heute leben etwa 24 Tiere in zwei Rudeln in der Lausitz.
Konsequenzen durch die Anwesenheit des Wolfes ergeben sich in erster Linie für Jäger und Nutztierhalter, da er sich von Wild ernährt und auch Weidetiere reißt, wenn diese nicht entsprechend geschützt sind. Dass der (gesunde) Wolf eine Gefahr für den Menschen darstellt, trifft jedoch nicht zu. Dies belegen verschiedene Studien ebenso wie die Tatsache, dass auch in anderen Ländern, etwa Italien, Griechenland, Spanien, der Türkei oder Rumänien, Wölfe in enger Nachbarschaft zum Menschen leben, ohne dass es zu Zwischenfällen kommt.
Die Frage wurde beantwortet von Dipl. Forstwirtin Jana Schellenberg, Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“