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Wird es irgendwann möglich sein, dass Asthma-Patienten auch ins All fliegen können?

14. November 2013

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Wird es irgendwann möglich sein, dass Asthma-Patienten auch ins All fliegen können?

Prinzipiell ist es nicht unmöglich, mit Asthma ins All zu fliegen. Ob als Astronaut oder als Weltraumtourist: Wer ins All fliegen will, braucht auf jeden Fall ein gewisses Maß an physischer Fitness, muss aber nicht übermäßig durchtrainiert oder athletisch sein. Für eine Bewerbung als Astronaut muss man mehrere Tests zu physischer und psychischer Belastbarkeit absolvieren. Voraussetzung für Astronauten der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist zum Beispiel ein Gesundheitszertifikat nach EU-Verordnung Nr. 1178/2011, das man auch benötigt, um Pilot werden zu können. In der Verordnung heißt es: "Bewerber mit signifikanter Beeinträchtigung der Lungenfunktion sind als untauglich zu beurteilen." Wenn Asthma-Patienten sich aber einer "zufrieden stellenden pneumologischen Beurteilung unterziehen", kann erwogen werden, sie für tauglich zu erklären.

Tatsächlich gibt es nur wenige Erkrankungen, die einen Flug ins All dauerhaft ausschließen. Ob man seine Flugzulassung bekommt, ist meistens vom individuellen Krankheitsverlauf abhängig. Wenn das Asthma also stabil eingestellt ist und keine chronischen Organschäden aufgetreten sind, wäre es vorstellbar, dass Patienten (nach Rücksprache mit ihrem Arzt) zumindest an einem privaten Flug ins All teilnehmen könnten.

Als erster Weltraumtourist besuchte der US-amerikanische Unternehmer Dennis Tito 2001 die Internationale Raumstation ISS. Inzwischen bieten mehrere Firmen private Flüge ins All an, zum Beispiel Space Adventures Ltd. oder Virgin Galactic. In Zukunft sollen immer mehr Touristen die Kármán-Linie, per Definition die Grenze zwischen der Erdatmosphäre und dem Weltraum in Höhe von 100 km, überqueren. So ein privater Besuch im Weltall ist allerdings nicht ganz billig: Die Flüge kosten, je nach Art und Dauer der Mission, zwischen ca. 100.000 und mehreren Million US-Dollar.

Quellen:

Henning Krause, Helmholtz Gemeinschaft

Dr. med. Martin Trammer, Facharzt am Institute of Aerospace Medicine, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

ESA-Webseite

EU Verordnung 1178/2011 Anhang IV / Part MED

(WiD-Redaktion: jr)

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