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Wirken Anti-Aging-Cremes und wie funktionieren sie?

29. Februar 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Wirken Anti-Aging-Cremes und wie funktionieren sie?

Anti-Aging-Cremes wirken auf jeden Fall, sonst dürften sie auch nicht mehr mit der Botschaft verkauft werden, dass sie dem Altern der Haut entgegen wirken. Seit 1997 gibt es eine EU-Richtlinie, dass eine vorgegebene Wirksamkeit nachgewiesen werden muss. Die großen Konzerne, die sich eine aufwendige Forschung leisten können, führen in der Regel den Nachweis mit freiwilligen Probanden an der menschlichen Haut durch.

Zurzeit stehen Alterungsprozesse allgemein im Zentrum der Forschung. Die Haut bietet sich als ausgezeichnetes Modellorgan an. Die vom Alter hervorgerufenen Veränderungen wie Trockenheit, Falten oder Pigmentwechsel sind mit standardisierten bildgebenden Verfahren leicht zu erkennen. Darüber hinaus können wir so genannte molekulare Biomarker hinzuziehen, deren Veränderung mit dem Altern der Haut einhergeht. Das sind vor allem Mutationen in den Genen der Mitochondrien. So nennen wir  die Zellorganellen, die auch als Kraftwerke der Zelle bezeichnet werden. Bei lichtgeschädigter Haut finden wir vermehrt solche Prozesse, die der Hautalterung entsprechen.

Ob eine Creme wirkt, kann der Wissenschaftler anhand solcher Marker überprüfen. In diesen Cremes sind Substanzen, die die Veränderung des Mitochondrien-Genoms stoppen können. Die meisten Anti-Aging-Cremes sind mittlerweile hoch komplexe Produkte, die verschiedene Wirkprinzipien kombinieren. Der bekannteste Wirkstoff ist die Vitamin-A-Säure, die zweifelsohne Hautalterungsprozesse verhindern und auch bereits vorhandene Hautalterung reduzieren kann. Die meisten Präparate setzen da an, wo in der Zelle das für die Hautstraffung wichtige Kollagen abgebaut bezie-hungsweise zu wenig Neues synthetisiert wird. Vitamin C und E wirken zudem der Hautalterung entgegen, indem sie den so genannten oxidativen Stress reduzieren.

Die Frage wurde beantwortet von Prof. Dr. Jean Krutmann, Direktor des Instituts für  Umweltmedizinische Forschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,  und Mitherausgeber des Lehrbuches: Hautalterung -  Grundlagen, Prävention, Therapie.“