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Wodurch wird die „Nick“-Bewegung beim Laufen der Vögel ausgelöst?

29. März 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Wodurch wird die „Nick“-Bewegung beim Laufen der Vögel ausgelöst?

Das horizontale Rucken, das viele Vögel beim Gehen machen, heißt Optokinese. Einerseits unterstützt diese Bewegung die Stabilität beim Gehen, andererseits dient sie dem scharfen Sehen.

So abwegig es klingt: gerade das Rucken sorgt für ein stationäres Abbild der Umgebung auf der Netzhaut. Vögel können ihre Augen nicht schnell bewegen – genau das aber ist nötig, um während einer Bewegung scharf sehen zu können. Damit die Vögel trotzdem „im Bilde“ bleiben, nutzen sie einen Trick. Während der Körper einen Schritt nach vorne macht, bleibt der Kopf zunächst in Ruhe – und das Bild der Umgebung scharf. Erst nach dem Schritt wird der Kopf mit einer ruckartigen Bewegung nachgezogen, steht wieder still, das auf die Netzhaut projizierte Bild ist wieder scharf. Der nächste Schritt kann beginnen.

Ganz ähnlich verhalten sich auch Pirouetten drehende Eiskunstläufer. Damit ihnen beim schnellen Drehen nicht schwindlig wird, fixieren sie einen imaginären Punkt und drehen den Kopf so ruckartig, dass sie immer nur diesen Fixpunkt sehen.

Diese Frage wurde beantwortet von Prof. Dr. Franz Bairlein, Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, Wilhelmshaven