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Woran liegt es, dass man bei manchen Gemälden das Gefühl hat, dass einem der Blick der gemalten Figur folgt, wenn man sich bewegt?

29. Februar 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Woran liegt es, dass man bei manchen Gemälden das Gefühl hat, dass einem der Blick der gemalten Figur folgt, wenn man sich bewegt?

Ein Blick wird als orthogonale - also rechtwinklige - Linie vor dem Bild wahrgenommen, auf der sich der Betrachter (wie auf der rechtwinklig vom Fluchtpunkt eines perspektivisch konstruierten Bildes ausgehenden Linie) imaginär verortet, egal wo der Betrachter tatsächlich steht.
In einer Betrachtergruppe vor dem Bild verortet sich jeder zugleich auf dieser Linie.
Also verortet sich auch eine Einzelperson auf dieser Linie, egal ob sie vor dem Bild am Ort A oder am Ort B steht. Und wenn sie sich vor dem Bild von A nach B bewegt, hat sie den Eindruck, dass der Blick der gemalten Person ihr folgt.

Die Frage wurde beantwortet von Angli  Janhsen, Professorin für Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Mehr Informationen: 
Angeli Janhsen: Perspektivregeln und Bildgestaltung bei Piero della Francesca, München 1990.