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Würde die Erde ins Schleudern geraten, wenn sie nicht von Eis und Wasser umgeben wäre?

29. Februar 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Würde die Erde ins Schleudern geraten, wenn sie nicht von Eis und Wasser umgeben wäre?

Wenn Eis und Wasser nicht wären, würde deshalb die Erde nicht aus der Bahn trudeln. Einige Größenüberlegungen dazu: Der Erdkörper hat einen mittleren Radius von 6370 km, die größte Wassertiefe ist lediglich 11 Kilometer im Marianengraben. Geht man von 6 Kilometern Wassertiefe im Mittel aus (was schon viel ist), dann ist das ein Promille des Radius. Von der Masse her also ziemlich wenig, gegenüber dem restlichen Erdkörper.

Allerdings trudelt unsere Erde auch jetzt schon, auch wenn wir das nicht spüren, weil der Betrag so klein ist. Betrachtet man nämlich die Erde als Kreisel, gelten auch die Kreiselgesetze, die besagen, dass ein Körper bei gleicher Masse um so schneller dreht, je näher die Masse an der Kreiselachse ist.

Eiskunstläufer benutzen das bei der Pirouette: Arme ausgestreckt, wird die Rotation langsamer; Arme angezogen, wird sie schneller. Beim Erdkörper sind dies vor allem die Luftmassen und Wassermassen des Ozeans, die in ständiger Bewegung sind und dann mal näher, mal weiter von der Kreiselachse entfernt sind. Zudem taumelt die Erde noch aus ihrer Entstehungszeit.

Die Frage wurde beantwortet von Franz Ossing, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Geoforschgszentrum Potsdam.