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Freitags nach Eins ... mit Wisskomm in der Kneipe, auf der Landkarte und in Form von Emojis

02. Juni 2017

  • Erstellt von Elena Hungerland
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(Foto: Pixabay, CCO)

Aktuelle Beiträge, spannende Fundstücke aus der digitalen Welt, ein Blick in die internationale Wissenschaftskommunikation und eine kleine Frage zum (Nach-)Denken – jetzt im Blog. Freitags nach Eins macht jeder … Wissenschaftskommunikation.

Plötzlich Wissen! 

Gehen drei Wissenschaftler und ein Dugong in die Kneipe ... was zunächst wie der Anfang eines Witzes klingt, ist die Idee eines neuen Kommunikationsprojekts im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane. Beim Meerestier Dugong handelt es sich um eine Gabelschwanzseekuh. In Form einer Handpuppe wird der Dugong zum Eisbrecher und ein maritimes Quartett-Kartenspiel Teil eines unterhaltsamen “Dugong-Orakels”. Sind die Kneipenbesucher einmal ins Gespräch verwickelt, können sie Fragen rund um den maritimen Lebensraum stellen. Diese beantwortet das dreiköpfige Team vor Ort oder recherchiert im Nachgang und stellt die Informationen auf der Homepage frei zur Verfügung. Lust auf Meer macht das erfrischende Projekt auf jeden Fall! 

Netzfang

Wissenschaft kann nicht nur den Feierabend versüßen, sondern auch den Urlaub! Auf der sommerlichen Bucket List von Wissenschaftskommunikatorinnen und -kommunikatoren stehen Museen, Ausstellungen, Nationalparks, Science Slams und Tagungen. Das Portal Wissenschaftskommunikation.de hat eine SciComm-Map erstellt – mit weltweiten Aktionen und Orten, die in den Sommermonaten eine Reise wert sind. Die Redaktion, die die interaktive Karte erstellt hat, freut sich über weitere Wisskomm-Reisetipps per E-Mail an redaktion@wissenschaftskommunikation.de. 

 

“Wisskomm to the rescue” – ein Panel zur Wissenschaftskommunikation auf der re:publica kann nun in der Videodokumentation nachgeschaut werden. Hier geht es vor allem um die Formate Podcast, Scienceslam und Comic und ihre Bedeutung für die Wisskomm. 

Wann habt ihr das letzte Mal eine Nacht durchgetanzt? Einen ganzen Monat lang tanzten im 16. Jahrhundert Bürgerinnen und Bürger auf den Straßen Straßburgs – und das ganz ohne Musik. Von der “Tanzwut” gepackt, tanzten sich viele in Trance und manche sogar in den Tod. Fälle der “Choreomania”, also der Tanzmanie, wurden auch aus Madagaskar und Italien überliefert. Was Vitus, Paracelsius und die Tarantel damit zu tun haben, erklären die Historiker von Zeitsprung in ihrem jüngsten Podcast

Neben Forschung und Lehre gewinnt Kommunikation als dritte Mission von Hochschulen und Universitäten zunehmend an Bedeutung. Neue Aufgabenfelder, wie der Austausch mit Gesellschaft und Unternehmen sowie Serviceangebote verschiedenster Art werden von Hochschulen erschlossen. Was es mit “Knowledge Transfer” und “Regional Engagement” auf sich hat, und inwiefern innovative Hochschulen für ihre Aktivitäten gefördert werden können, wird in der Deutschen Universitätszeitung beleuchtet.

#scicomm

(Screenshot Twitter)

Wie kann man in 140 Zeichen komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge erklären? Mit bunten Bildchen! Auf seinem Twitter-Kanal @Biolojical verwendet der Biologe Jacob A. Tennessen Fisch- und Tier-Emojis, um neugierig auf biologische Themen zu machen. Er spricht damit einerseits Biologinnen und Biologenn an, die mit den Themen vertraut sind, und macht gleichzeitig fachfremde Follower neugierig und inspiriert sie zur weiteren Recherche. Ob man seinen Blogartikel wohl komplett in Emoji-Sprache übersetzen könnte? 

An welches Bild denken viele Menschen heutzutage, wenn sie an Klimawandel denken? An schmelzende Eisberge! Doch da die wenigsten von ihnen in der Nähe der Pole leben, liegt der Verdacht nah, dass sie den Klimawandel als weit entfernt von ihrer Lebensrealität empfinden. Die Video-Reihe von Ian Cheney zeigt den Klimawandel in seinen wissenschaftlichen, emotionalen und politischen Dimensionen. Qualitativ hochwertig produziert und informativ bieten die Clips ein umfassendes und neues Bild vom Klimawandel.

Kopf an

Können Wissenschaftler wie “normale” Menschen reden? Und wer sind eigentlich diese “normalen Menschen”? Sind sie anders als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Oder sind diese nicht “normal”? Eine junge Wissenschaftlerin der Harvard-University erklärt in ihrem Artikel, Wissenschaftler sollten aus ihren Kämmerlein herauskommen, Konversationen mit “normalen” Menschen auf Augenhöhe führen, und nicht annehmen, sie seien Experten. Vielmehr sollten sie sich bewusst machen: Kommunikation sei eine Konversation und keine Vortragsreihe. Diese oft gehörten Themen im Bereich Wissenschaftskommunikation lösten jedoch bei einem anderen Wissenschaftler heftige Gegenreaktionen aus. Zunächst ließ sich der Physiker Chad Orzel auf Twitter aus und fasste anschließend in einem Gegenartikel seinen Unmut zusammen. Seit 10 Jahren schreibt der Science-Blogger in verständlicher Sprache über physikalische Ergebnisse, schreibt populärwissenschaftliche Bücher und hält Vorträge über die Relevanz von Wissenschaftskommunikation. Dass eine Diskrepanz zwischen “den normalen” und “den anderen” existiert, bestreitet er nicht – die volle Verantwortung sei jedoch nicht allein bei den Wissenschaftlern zu suchen. Es gehe vielmehr um das Resultat gegenseitiger Zuschreibungen. Wissenschaftler als “Superhirne” zu bezeichnen, sei falsch und schaffe nur mehr Distanz zu anderen Bürgern. Fachsprache gebe es außerdem in jedem Beruf. Ob in der Finanzwelt, in der Anwaltskanzlei oder den Fernsehnachrichten: Fachbegriffe würden oft fallen. Zu einem beauftragten Bauunternehmer zu sagen: “Ach, ich versteh nur Bahnhof, aber machen sie mal!” würde aber doch zu unhöflich klingen. Wissenschaftler müssten sich ähnliche Sätze hingegen oft anhören, egal wie viel Mühe sie sich gäben, eine simple Sprache zu verwenden. Eine gelungene Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern müsse also von zwei Seiten angegangen werden, mit Bemühen und Interesse von beiden Seiten. 

Wir fragen nun: Wie entstehen Hürden in der Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern? Liegen diese auch bei den Zuhörern? Kommunizieren Wissenschaftler bereits zur Genüge und sind nun Bürger gefragt, ihre Vorbehalte zu revidieren und sich den Inhalten zu öffnen?


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