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Jubiläum: Ein Jahr Citizen Science-Plattform Bürger schaffen Wissen

16. April 2015

  • Erstellt von Ursula Resch-Esser
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Jubiläum: Ein Jahr buergerschaffenwissen.de

Wer hat’s gemacht? Wir jedenfalls nicht. Citizen Science ist eine alte Geschichte – die aktuell eine Renaissance erlebt. Unser Job dabei: die Plattform buergerschaffenwissen.de, die heute vor einem Jahr an den Start ging. Hier eine kurze Bilanz.

Es gibt wohl verschiedene Gründe, warum die Bürgerwissenschaften, wie Citizen Science auch genannt wird, zurzeit wieder stark im Kommen sind: Zum Beispiel die Digitalisierung und die damit verbundene Möglichkeit, Daten in großen Mengen aufnehmen und analysieren zu können – zu (fast) jeder Zeit und an (fast) jedem Ort. Citizien Science soll die heute häufig geforderte Partizipation der Bürger in der Wissenschaft ermöglichen. Und vielleicht trifft Wissenschaft ja auch zunehmend auf öffentliches Interesse einerseits während Wissenschaftler andererseits breite Unterstützung brauchen, um manche Projekte überhaupt durchführen zu können.

Damit Bürger und Wissenschaftler zueinander finden – und der Begriff Citizen Science in Deutschland kein Fremdwort bleibt, hat WiD vor einem Jahr die Plattform Bürger schaffen Wissen an den Start gebracht, gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde Berlin und finanziell unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Stifterverband. Die Plattform sammelt Citizen Science-Projekte und informiert über das Thema.

Unsere Bilanz nach einem Jahr: Die Arbeit hat sich gelohnt. Mittlerweile sind 43 Citizen Science-Projekte auf der Plattform eingetragen. Die Themen reichen von einer Rechenplattform für die Naturwissenschaften über verschiedene Arbeiten im Bereich der Naturbeobachtung bis hin zur Untersuchung der motorischen Entwicklung im Kleinkindalter. Auch Projekte aus den Geisteswissenschaften sind vertreten, wenn auch in der Unterzahl. Die Plattform zeigt, wie breit das Themenspektrum ist und wie unterschiedlich die Möglichkeiten zum Mitmachen sind. Sie spiegelt auch wider, welche Bedeutung dieser Form der Partizipation mittlerweile von Politik und Wissenschaft zugestanden wird. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung hat sich ein Konsortium gebildet, das an der Entwicklung einer Citizen Science-Strategie arbeitet. In Veranstaltungen, Arbeitsgruppen und Umfragen – dem so genannten Bausteinprogramm – arbeitet es daran, Citizen Science in Deutschland zu stärken und bekannter zu machen. Buergerschaffenwissen.de informiert über Veranstaltungen und Publikationen des Konsortiums.

Unumstritten ist Citizen Science nicht. Sehen manche darin – zumindest teilweise – eine Gefahr für die Wissenschaft, sorgen sich andere, dass Bürger als Datensammler ausgenutzt werden. Wie sehr Partizipation durch Citizen Science gelingt und wie viele Bürger erreicht werden können, muss sich noch zeigen. Aber Citizen Science bringt Wissenschaft und Öffentlichkeit auf eine ganz andere Weise zusammen, als Vorträge, Diskussionen oder Science Events, wie zum Beispiel Lange Nächte der Wissenschaft, es tun. Sie zeigt: Wissenschaft ist spannend und kann begeistern, aber Wissenschaft ist nicht nur Show und Event, sie ist auch Alltag und Fleißarbeit, kann manchmal mühsam sein und ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Den Prozess des Forschens und die Arbeit von Wissenschaftlern kann Citizen Science verdeutlichen.


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