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Keine Beifahrer – Jugendliche beim Schülerparlament wollen die Zukunft steuern

07. Oktober 2016

  • Erstellt von Arwen Cross
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Die Schüler debattieren und verteidigen ihre Resolutionen. Foto: Christof Rieken/WiD Array

Die Schüler debattieren und verteidigen ihre Resolutionen. Foto: Christof Rieken/WiD

„Diese Resolution gilt mit allen Forderungen als angenommen.“ – Auf diesen Satz haben alle Schülerinnen und Schüler im Finale der Europäischen Schülerparlamente hingearbeitet. Zwei Tage lang haben sie sich mit der „Zukunft des Menschen“ auseinandergesetzt, Informationen recherchiert, Experten befragt, Thesen aufgestellt und debattiert.

Unter Zeitdruck stellten sie sich Fragen wie: Ist die Reproduktionstechnik fair reguliert? Wie bekämpfen wir den Stammzellentourismus? Wie sollen wir mit Gehirnimplantaten umgehen?

Dazu wurden wissenschaftliche Experten mehr als intensiv befragt. „Die Schüler haben mich in die Mangel genommen“, sagte Professor Daniel Brison von der University of Manchester und lobte den Scharfsinn der Schüler. 

Gerade kritische Fragen gehören zum Format, das einen Austausch zwischen Schülern und Wissenschaftlern fördert. Im Rahmen des EuroScience Open Forum (ESOF2016) fand das Finale dieses Mal in Manchester statt. Insgesamt 90 Schüler aus 16 europäischen Städten haben im gotischen Plenarsaal der Manchester Town Hall ihre Resolutionen präsentiert und verteidigt. Wie bei der Konferenz standen auch beim Schülerparlament Themen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Fokus. Große Hoffnung in die Schülerinnen und Schüler setzte Professor Judith Smith von der University of Salford. Sie wünschte sich eine neue Generation von Wissenschaftlern, die mögliche Folgen ihre Forschung für die Gesellschaft immer mitdenke. „Und diese Generation sitzt hoffentlich hier im Hörsaal.“ 

 

Viele Zuschauer haben in den Teilnehmenden des Schülerparlaments wohl die zukünftigen Wissenschschaftler und Politiker gesehen. Aber auch, wenn man später nicht in der Wissenschaft arbeiten werde, seien analytische Fähigkeiten und kritisches Denken wichtig, war sich Dr. Heather Williams von der University of Manchester sich. Und dass sie das können, das haben die Schülerinnen und Schüler definitiv unter Beweis gestellt. Ganz begeistert zeigte sich auch Haleh Moravej von der Manchester Metropolitan University: „Junge Leute, die nicht im Beifahrersitz des Lebens sitzen, sondern am Steuer, sind eine große Freude!“

„Das wichtigste Fazit für die Schüler ist“, so Moderatorin Kärt Lehis, „dass ihre Meinung wichtig ist und gehört wird.“ Die Schüler übergaben ihre Resolutionen (die mit allen Forderungen in der Abschlussdebatte von allen Teilnehmenden angenommen wurden) an Robert-Jan Smits, Generaldirektor der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Union, und Julie Ward, Mitglied des Europäischen Parlaments. Diese war schwer beeindruckt: „Was ich hier gesehen habe, sind Jugendliche, die sich erwachsener verhalten als Erwachsene.“ Und so wundert es nicht, dass Robert-Jan Smits anschließend eine Gruppe von Schülern dazu einlud, die Resolutionen in diesem Herbst in Brüssel mit ihm zu besprechen. 

Und was sagten die Schüler selber? „Ein Schülerparlament ist wie Sterneküche fürs Gehirn.“ – Mahlzeit!

Foto: Christof Rieken/WiD
Foto: Christof Rieken/WiD

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