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Mit Kreativität die Schule verbessern

08. Dezember 2017

  • Erstellt von Elena Lührs
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Die Schüler bauen ihre Modelle selbst. Foto: WiD

Mit Kreativität die Schule verbessern

Ein Erste-Hilfe-Roboter, ein RFID-Schülerausweis, ein Tamponspender, Bewässerungssysteme für‘s Schulbeet, ein Schulmodell, diverse Apps – an diesen und vielen weiteren tollen Projektideen haben die Schülerinnen und Schüler gearbeitet, die an den Hack Days während der Make-Your-School-Pilotphase im Schuljahr 2016/2017 teilgenommen haben. 

Als ich Make Your School  im Oktober 2016 übernahm, hatte ich keine Vorstellung davon, auf welche Ideen die Schülerinnen und Schüler während ihres Hack Days kommen würden. Hack Days hatten wir bei Wissenschaft im Dialog bisher vorrangig für Erwachsene organisiert, die in der Regel mit dem Format vertraut waren und unterschiedliche Vorkenntnisse mitbrachten.

Doch für die meisten  Schülerinnen und Schüler ist dieses Format neu. Ich ließ es auf mich zukommen und tatsächlich sprudelten sie, nach anfänglicher Scheu, mit Einfällen. Der erste Hack Day fand im März 2017 an der Gustav-Heinemann-Schule in Rüsselsheim statt und es war ein gelungener Auftakt von fünf Pilot-Veranstaltungen. Die koordinierenden Lehrkräfte waren super vorbereitet und auch die engagierten Mentoren hatten sich richtig ins Zeug gelegt. Auch die folgenden Hack Days konnten sich sehen lassen.

Doch was passiert während eines Hack Days?

Hack Days sind zwei- bis dreitägige Maker-Veranstaltungen. Bei Make Your School finden sie direkt an den Schulen statt und werden von ihnen ausgerichtet. Hack Days starten mit einer moderierten Ideenfindungsphase, bei der sich die Schülerinnen und Schüler zunächst „Probleme“ und anschließend Lösungsvorschläge überlegen.  Es handelt zwar um ein Problemlösungsansatz, „Problem“ ist dabei aber etwas hoch gegriffen. In erster Linie sollen sie ihr Schulumfeld aktiv mitgestalten. Dafür steigen sie nach der Ideenfindungsphase, an deren Ende sie sich in Teams einteilen, in die Arbeitsphase ein. Im Team strukturieren sie dann ihren Arbeitsprozess, verteilen Rollen und Aufgaben und beginnen mit der aktiven Umsetzung ihrer Idee. Dafür stehen ihnen technische und digitale Mittel zur Verfügung. Im Idealfall präsentieren sie am Ende der Veranstaltung einen Prototypen, an dem sie nach dem Hack Day noch weiterarbeiten können.

Schülerinnen und Schüler programmieren ein Schulmodell. Foto: WiD
Schülerinnen und Schüler programmieren ein Schulmodell. Foto: WiD

Was waren die Erkenntnisse der Pilotphase?

Die Pilotphase war für alle Beteiligten ein Experiment und Flexibilität war von allen Seiten gefordert. Am Ende setzten wir uns mit Lehrkräften und Mentoren zusammen, um die Hack Days auszuwerten. Alle Beteiligten waren begeistert von dem Format und bekräftigten, dass es weiterhin an Schulen stattfinden sollte. Da sowohl Lehrkräfte als auch Mentoren bisher ins “kalte Wasser” geworfen wurden, waren wir uns einig, dass wir bei einer Fortführung des Projekts Maßnahmen ergreifen sollten, um alle Beteiligten besser auf die Hack Days vorzubereiten. Außerdem sollten die Materialien effizienter eingesetzt und die Prämierung am Ende abgeschafft werden, da sie kontraproduktiv auf die entstandene Stimmung wirkte. Wir fassten die Ergebnisse dieses Auswertungsworkshops zusammen und machten der Klaus Tschira Stiftung einen Vorschlag für die Fortführung von Make Your School, dem sie dankenswerterweise zu stimmte.

Wie geht es weiter?

Seit diesem Herbst entwickeln wir im Projektteam nun gemeinsam mit einigen Mentoren aus der Pilotphase die Vorbereitungsmaßnahmen: Am Ende steht eine Schulung für Lehrkräfte und eine für Mentoren, ein standardisierter Materialkasten, der den Schulen zur Verfügung gestellt wird, und ein Handbuch für Lehrkräfte, das sie bei der Organisation ihres eigenen Hack Days begleiten soll. Anfang März finden die ersten Schulungen statt und noch im gleichen Monat startet der erste Hack Day - erneut in Rüsselsheim. Es folgen neun weitere Schulen bundesweit. Zusätzlich lassen wir das Projekt wissenschaftlich begleiten. 

Auch am Ende diesen Schuljahres steht eine Auswertungs der entwickelten Maßnahmen aus, bevor wir ab dem Schuljahr 2018/2019 in den Regelbetrieb übergehen können. Im Sommer 2019 soll übrigens erstmals ein Maker Festival stattfinden. Rund hundert Schüler präsentieren dann ihre “Hacks” auf nationaler Ebene und können ihre Erfahrungen miteinander austauschen.

Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung des Projekts und natürlich auf zahlreiche tolle und kreative Gestaltungsideen der Make-Your-School-Schülerinnen und -Schüler!


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