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Nachgefragt – bei Beatrice Lugger

15. Juli 2015

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Beatrice Lugger ist stellvertretende Wissenschaftliche Direktorin am Nationalen Institut für Wissenschhaftskommunikation. Foto: NaWik

Herzlich willkommen zur dritten Ausgabe von „Nachgefragt”. In dieser Reihe wollen wir in loser Folge Menschen vorstellen, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt – und unsere Interviewpartner gebeten, uns Rede und Antwort zu stehen: mal ernsthaft, mal mit einem Augenzwinkern.

Heute beantwortet Beatrice Lugger unsere Fragen. Sie ist stellvertretende Wissenschaftliche Direktorin am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik). Zum 1. September 2015 wird sie zur Wissenschaftlichen Direktorin und Geschäftsführerin des NaWik ernannt.

Nachgefragt – bei Beatrice Lugger

Eine gute Kommunikatorin braucht...?

...gute Fragen.

Was hat Sie dazu bewogen, in der Wissenschaftskommunikation zu arbeiten?

Wo sonst hätte ich die Möglichkeit, mich in so vielen Fachgebieten schlau zu machen, zu recherchieren, die Nase ins Labor zu stecken und Forschern Fragen zu stellen!

Ihr Arbeitsalltag in drei Schlagworten?

kreativ, vernetzt, digital

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Kommunikatorin?

Nachhaltig beeindruckt hat mich einer dieser so wichtigen Blicke ins Labor. Als Anfang der 2000er die Diskussion über embryonale Stammzellforschung hochkochte, recherchierte ich in Haifa. Es ist etwas ganz anderes, wenn man persönlich beim Blick durchs Mikroskop sieht, wie ausdifferenzierte Herzmuskelzellen zu schlagen beginnen. Das war erschreckend schön und hat verdeutlicht, was embryonale Stammzellforschung bedeutet.

Was war Ihr größtes Kommunikationsdesaster?

Ein wirklich feiner Artikel, der aufgrund aktueller Ereignisse intensiv umgeschrieben werden musste. So sehr, dass ich mich am Ende für meinen Namen drunter schämte.

Welche Ihrer Eigenschaften stört Sie im Arbeitsalltag am meisten?

Ich vergesse gerne Pausen zu machen. Dabei sind sie so wichtig!

Mit welcher (historischen) Person würden Sie gerne essen gehen?

Rita Levi-Montalcini, Nobelpreisträgerin für Physiologie und Medizin 1986. Sie war in so vielen Dingen eine Vorreiterin und verknüpfte medizinische Forschung mit Engagement. Meine Hörempfehlung „Magna Carta of Duties”. Dies ist eine Aufnahme ihrer Rede während der Lindauer Nobelpreisträgertagung.

Ihre Lieblingswissenschaft?

Ich mag es, wenn Dogmen in Frage gestellt werden. Aktuell finde ich die Epigenetik besonders spannend.

Welches Forschungsthema würden Sie äußerst ungern kommunizieren?

Ich würde äußerst ungern über etwas schreiben, bloggen oder twittern, dessen Hintergründe ich nicht genug kenne. Wissenschaftsjournalismus braucht Zeit zu verifizieren, Zweitmeinungen einzuholen, einzuordnen.

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: welches Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Ich würde gerne dafür sorgen, dass Kommunikation in Richtung Öffentlichkeit in die Curricula aller an deutschen Universitäten und Hochschulen gelehrten Fächer aufgenommen wird.

In welchem Bereich würden Sie gerne arbeiten, wenn nicht in der Wissenschaftskommunikation?

In der Bildung – wobei dies natürlich auch die Vermittlung von Wissen meint.

Wissenschaftskommunikation im Jahr 2030 ist…?

...vielfältiger und steht vermutlich noch stärker vor der Herausforderung eine objektive Berichterstattung zu sichern. 

Was halten Sie für die größte Errungenschaft der Wissenschaftsgeschichte?

Die Waschmaschine

Wie haben Sie sich als Kind die Zukunft vorgestellt?

Ich habe von aufblasbaren Autos geträumt. Schön bunt und immer in der Jackentasche.

Wie bekommen Sie bei Stress am besten Ihren Kopf frei?

Wenn dafür Zeit ist: Sport und Bewegung. Wenn keine freie Zeit bleibt: Ab und an innehalten und das Wesentliche filtern. 

Kollegen helfe ich gerne dabei...

...Zusammenhänge zu erfassen und sich Dinge zu erleichtern.

Wem würden Sie den Fragebogen gerne schicken und welche Frage würden Sie ihm gerne stellen?

Dem Mathematiker Gunter Dueck. Warum kommunizieren Sie als Forscher so intensiv?

Beatrice Lugger

... ist stellvertretende Wissenschaftliche Direktorin am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation. Als freie Wissenschaftsjournalistin schreibt sie seit gut zwei Jahrzehnten für verschiedene deutsche Medien. Beatrice Lugger war am Aufbau von netdoktor.de beteiligt. Sie hat die deutschen ScienceBlogs als Managing Editor gestartet und sie berät diverse Social Media-Auftritte u.a. des Heidelberg Laureate Forums. In ihrem Blog Quantensprung schreibt die Diplom-Chemikerin über Themen aus Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation. Sie twittert als @BLugger.

in unserer Reihe nachgefragt

... stellen wir in loser Folge Menschen vor, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Mit 17 Fragen - und 17 Antworten, mal ernsthaft, mal humorvoll.

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