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Nachgefragt - bei Josef Zens

01. Juni 2015

  • Erstellt von Nachgefragt
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Josef Zens leitet die Abteilung Kommunikation am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch. Foto: David Ausserhofer/MDC

Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe von „Nachgefragt”.  Mit dem neuen Format wollen wir in loser Folge Menschen vorstellen, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt - und unsere Interviewpartner gebeten uns Rede und Antwort zu stehen: mal ernsthaft, mal mit einem Augenzwinkern. Wir freuen uns auf spannende Interviews.

Den Anfang unserer neuen Reihe macht Josef Zens. Er leitet die Abteilung Kommunikation am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin.  

Nachgefragt – bei Josef Zens

Ein guter Kommunikator braucht…?

Authentizität

Was hat Sie dazu bewogen, in der Wissenschaftskommunikation zu arbeiten?

Meine Neugierde, meine Lust zu erzählen und ständig das Gefühl zu haben: Dass ich das noch erleben darf!

Ihr Arbeitsalltag in drei Schlagworten?

Reden. Schreiben. Fluchen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Kommunikator?

Die Wahl zum Forschungssprecher des Jahres 2010 durch meine Zielgruppe und früheren Peers, also Journalistinnen und Journalisten, und die darauf folgenden sehr persönlichen Gratulationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Was war Ihr größtes Kommunikationsdesaster?

Eine Pressekonferenz mit Forscherinnen, Direktoren und Organisationspräsident – und keinen Journalistinnen und Journalisten. 

Welche Ihrer Eigenschaften stört Sie im Arbeitsalltag am meisten?

Ich packe Dinge meist sehr schnell an. Manchmal lohnt es sich, eine Nacht darüber zu schlafen. 

Mit welcher (historischen) Person würden Sie gerne essen gehen?

Albert Einstein

Ihre Lieblingswissenschaft?

Geographie – mein Studienfach, das zu einer Lebenseinstellung geworden ist. Ich glaube, ab einem gewissen Grad des Engagements und der Professionalität wird Wissenschaft zur Lebenseinstellung. Das gilt auch für Wissenschaftskommunikation. 

Welches Forschungsthema würden Sie äußerst ungern kommunizieren?

Eines, von dessen Nutzen ich nicht überzeugt bin oder das ich für ethisch nicht vertretbar halte. Da gibt es welche, aber ich sag nicht welche. 

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: welches Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Eine Künstlerin oder einen Künstler mit einem Stipendium für ein Jahr an das Institut holen, um mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gemeinsam Kunstprojekte zu realisieren; seien es Objekte, Bilder oder Performances.

In welchem Bereich würden Sie gerne arbeiten, wenn nicht in der Wissenschaftskommunikation?

Als Lehrer an einer Universität. Oder gilt das jetzt auch als Wissenschaftskommunikation? 

Wissenschaftskommunikation im Jahr 2030 ist/macht …?

... im Grunde das Gleiche wie heute. Nur machen mehr dabei mit.

Was halten Sie für die größte Errungenschaft der Wissenschaftsgeschichte?

Das Internet. 

Wie haben Sie sich als Kind die Zukunft vorgestellt?

Auf dem elterlichen Hof mit mir als Bauer. 

Wie bekommen Sie bei Stress am besten Ihren Kopf frei?

Mit sehr lauter Musik (und neuerdings Meditation).

Kollegen helfe ich gerne ... 

... bei strategischen Fragen

Ich stehe gerne Rede und Antwort...

... zu allem, was ich weiß

Wem würden Sie den Fragebogen gerne schicken und welche Frage würden Sie ihm/ihr gerne stellen?

Der bei der BBC für ihre Dokumentationen verantwortlichen Person: Can you help German TV programs with science and nature documentaries?

 

Josef Zens 

... leitet die Abteilung Kommunikation am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch (MDC). Er war Pressesprecher der Leibniz-Gemeinschaft und verantwortete die Pressearbeit des Forschungsverbundes Berlin. Seit mehr als 20 Jahren ist der gelernte Tageszeitungsredakteur – und studierte Geograph – im Journalismus tätig, von 1998 bis 2002 als Wissenschaftsredakteur bei der Berliner Zeitung. Seit 2000 unterrichtet Josef Zens an Hochschulen, wo er Kurse zu Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus gibt. Seine persönlichen Ansichten zu Wissenschaft, Kommunikation und Journalismus veröffentlicht Josef Zens in seinem Blog Remote Zensing.

In unserer Reihe Nachgefragt

... stellen wir in loser Folge Menschen vor, die in der Wissenschaftskommunikation arbeiten. Mit 17 Fragen - und 17 Antworten, mal ernsthaft, mal humorvoll.

Hier geht es zu allen Beiträgen aus der Rubrik


1 Kommentare

  1. Manfred Ronzheimer am 04.06.2015

    "Reden,schreiben,fluchen" ist gut. - Die Vorstellung von 2030 als verlängertes Heute ist verträumt. Wissenschaftskommunikation wird sich dann aufgelöst haben und wird Teil eines gesamtgesellschaftlichen "Wissensmanagements" geworden sein.

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