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Neue Rolle: Kinder als Gutachter

28. Januar 2016

  • Erstellt von Ursula Resch-Esser
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Grafik zum Artikel "Understanding Marine Microbes, the Driving Engines of the Ocean" von Kopf, Schnetzer und Glöckner (Bild: Frontiers Media SA)

Sie sind klein, sie sind viele, und längst nicht alle von ihnen sind schlecht: Wer die jüngste Veröffentlichung des Open-Access Journals „Frontiers for Young Minds“ liest, erfährt nicht nur, wie vielfältig und wichtig Mikroben sind. Er lernt auch, dass es in den Ozeanen dieser Welt mehr marine Mikroben gibt, als Menschen auf der Welt.

Und er lernt ein Fachjournal kennen, das einen neuen Ansatz von Wissenschaftskommunikation wählt: Es spricht Kinder und Jugendliche an und will sie über aktuelle Forschungsarbeiten informieren. Gleichzeitig führt es die junge Zielgruppe in den Prozess des wissenschaftlichen Publizierens ein.

Geschrieben werden die Texte von Wissenschaftlern. Um sicher zu stellen, dass sie für die jungen Leser auch verständlich sind, greifen die Herausgeber auf das Verfahren zurück, dass beim wissenschaftlichen Publizieren üblich ist: Unter dem Motto „Science edited for kids, by kids“ durchlaufen die Texte vor der Veröffentlichung einen Begutachtungsprozess. Gutachter sind Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und fünfzehn Jahren. Sie werden unterstützt von einem Senior Mentor mit Erfahrung in der Forschung und im Peer Review Prozess.

Das Journal berichtet über die Fachgebiete Astronomie und Weltraum (Astronomy and Space Science), Gesundheit (Health), Neurowissenschaften (Neuroscience) sowie Geowissenschaften ( Earth and its Resources). Wenige Tage nachdem in Deutschland das Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17 offiziell bekanntgegeben wurde, sind es ausgerechnet Wissenschaftler des Max Planck Instituts für marine Mikrobiologie und der Jacobs Universität in Bremen, die dem jungen Publikum marine Mikroben als treibende Kraft der Ozeane – und bisher noch weitgehend unerforschte Spezies – näher bringen. Die Wissenschaftler  bringen noch eine andere, zur Zeit hochaktuelle Form der Wissenschaftskommunikation ins Spiel. Sie erklären den Lesern, wie sie sogar selbst als Forscher, als „citizen scientist“, aktiv werden können. Am 21. Juni 2016 ist Ocean Sampling Day. Dann sind alle Interessierten längs der Meeresküsten aufgerufen mitzumachen, Meerwasserproben zu nehmen, Temperaturen oder Salzgehalte zu messen und Daten und Proben an die Organisatoren zu senden.

„Forntiers for Young Minds“ ist eines von rund 50 Journalen, das in der Open-Access-Reihe Frontiers erscheint. Es wird finanziell unterstützt von der Jacobs-Stiftung. Das in englischer Sprache geschriebene Journal erscheint unter http://kids.frontiersin.org. Mehr Informationen zum Ocean Sampling Day gibt’s unter www.my-osd.org.


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