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Neue Diskussionsformate auf dem Prüfstand – Wissenschaft kontrovers 2016*17

18. Oktober 2016

  • Erstellt von Martin Gora
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  • A Wissenschaftskommunikation
Wissenschaft kontrovers bringt Bürger und Wissenschaftler ins Gespräch. Foto: Johanna Kuhnert/WiD Array

Wissenschaft kontrovers bringt Bürger und Wissenschaftler ins Gespräch. Foto: Johanna Kuhnert/WiD

Wie kann der Überfischung Einhalt geboten werden? Was können wir gegen das Artensterben in unseren Meeren unternehmen? Wie kann das Meer als Ressourcen- und Energiequelle besser genutzt werden? Was können wir gegen die Verschmutzung unserer Meere tun? Wie kann die Erwärmung der Ozeane gestoppt werden? 

Die Liste der kontroversen Themen im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane ist lang. Grund genug für Wissenschaft im Dialog auch in diesem Wissenschaftsjahr wieder mit der Diskussionsreihe Wissenschaft kontrovers an den Start zu gehen! In 15 bundesweit stattfindenden Diskussionsveranstaltungen sollen dieses Mal auch neue Diskussionsformate ausprobiert werden. Wir sind gespannt, wie die Formate in den Städten angenommen werden und möchten sie hier kurz vorstellen. 

Die Unterhaus-Debatte 

Wer regelmäßig die Debatten im britischen Unterhaus verfolgt, weiß, wie laut, trubelig und hitzig dabei diskutiert wird. Wichtigste Zutat: zwei gegensätzliche Standpunkte zu einem Thema oder einer Frage. Angelehnt an dieses Format laden wir zwei Expertinnen oder Experten mit unterschiedlichen Ansichten zu einem Thema ein. Fünf Minuten haben diese Zeit, um ihre Position vorzustellen. Dann müssen die Teilnehmenden sich entscheiden, welche Ansicht sie teilen – und zwar, indem sie ihren Sitzplatz wechseln und demonstrativ hinter dem jeweiligen Experten Platz nehmen. Wer will, kann sich nun in die Diskussion einbringen, seine Meinung begründen und Fragen stellen. Wer im Laufe der Diskussion merkt, dass die andere Seite doch überzeugendere Argumente vorbringen kann, wechselt seinen Platz erneut. Ein Moderator, ähnlich dem Speaker des Unterhauses, sorgt für den nötigen Überblick. Am Ende bleibt die spannende Frage, wieviel (und wen) die Diskussion in Bewegung setzen konnte – auch wortwörtlich. Die Unterhaus-Debatte orientiert sich am britischen House of Commons („Unterhaus“) und der dortigen Debattenform. Sie ist eine Möglichkeit der Diskussionsgestaltung, in der sich die Positionen zu einer kontroversen Frage unmittelbar gegenüberstehen. 

Die erste Unterhaus-Debatte von Wissenschaft kontrovers findet übrigens am 24. Oktober in Erlangen statt.

Wissenschaft im Fokus

Kurz und knackig – darum geht es bei Wissenschaft im Fokus. Vier bis sechs Forscherinnen und Forscher oder Forschungsteams stellen sich, ihr Projekt und ihre Ergebnisse zu einem bestimmten Thema vor, und zwar möglichst kreativ und anschaulich. Das Publikum notiert während der Präsentationen (und auch während der anschließenden Diskussion) all seine Fragen und Anmerkungen auf Notizzetteln, diese werden eingesammelt, vom Moderator vorsortiert, gebündelt und in die Diskussion gegeben. Keine doppelten Fragen, keine ausufernden Einleitungen – so können (fast) alle Beiträge aus dem Publikum berücksichtigt werden. Und sollte doch noch etwas offen bleiben, werden diese Fragen im Anschluss auf der Diskussionsplattform veröffentlicht und dort von den Forscherinnen und Forschern beantwortet.

Den Hintergrund dieses Dialogformats lieferte die Veranstaltung Fokus Neukölln, welche erstmals im vergangenen Jahr von WiD, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und der Bürgerstiftung Neukölln durchgeführt wurde. Dabei standen Forschungsprojekte rund um den Berliner Bezirk Neukölln im Mittelpunkt.

Highlight-Veranstaltungen

Vier Veranstaltungen werden in diesem Wissenschaftsjahr besonders hervorgehoben. Per Livestream übertragen und mit der Option, schon vorher Video-Statements der Experten zu kommentieren sowie über Social Media Fragen zu stellen, kann man auf vielen Wegen an der Veranstaltung teilnehmen.

Diskutiert wird dabei auf einem schlichten Podium und in vier Phasen: Zuerst stellen die Expertinnen und Experten ihre Standpunkte kurz dar. Dann dürfen sich die Expertinnen und Experten gegenseitig Fragen stellen und untereinander diskutieren. Im dritten Teil ist das Publikum gefragt: Es kann sich nun per Wortmeldung oder auch online in die Diskussion einbringen. Im letzten Teil darf jede Expertin und jeder Experte ein kurzes Schlussstatement halten.

Das Format hat seinen Ursprung in der 2002 in London gegründeten Organisation Intelligence Squared. Sie veranstaltet weltweit Debatten zu gesellschaftspolitisch aktuellen und kontroversen Themen. Die mediale und vor allem interaktive Vor- und Nachbereitung ist ein Hauptmerkmal von Intelligence Squared.

Die Diskussionsreihe „Wissenschaft kontrovers“ im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane will bundesweit Bürgerinnen und Bürger mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch bringen, über aktuelle Forschung zum Thema des Wissenschaftsjahrs informieren und diese kritisch zur Debatte stellen. Ein Dialog auf Augenhöhe soll das gegenseitige Verständnis bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie bei Bürgerinnen und Bürgern fördern und zur Reflexion anregen: Im direkten Gespräch lernen Forschende Wünsche und Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern kennen, die ihrerseits mehr über die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für den Menschen erfahren.

www.wissenschaft-kontrovers.de


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