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Neues aus Siggen

28. September 2015

  • Erstellt von Markus Weißkopf
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  • A Wissenschaftskommunikation
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In Zeiten, in denen anderswo Grenzen wieder aufgebaut werden, beschäftigte sich der Siggener Kreis im Juli 2015 mit dem Phänomen des Verschwindens oder der Verschiebung von Grenzen, Grenzen zwischen der Wissenschaft und anderen (Teil-)Systemen der Gesellschaft. Was bedeutet es, wenn Universitäten nicht mehr an ihren Gebäuden festzumachen, sondern an jedem Ort der Welt für Studierende zugänglich sind und sich als globale Brands positionieren? Was ist die Konsequenz, wenn der Otto Normalverbraucher Bürgerwissenschaft oder gar Biohacking betreiben kann? Wie gehen wir damit um, dass mehr und mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden und damit plötzlich Teil des politischen Systems werden? Diese Entwicklungen klingen wie der systemtheoretische  Alptraum der Wissenschaft. Wie soll sie sich definieren, positionieren in dieser neuen Welt? Wie soll sie ihren Kern, die methodische und unbestechliche Suche nach Wahrheit, verteidigen? Was hat sie gegen para- und pseudowissenschaftliche Strömungen vorzubringen, die einen gar nicht so kleinen Teil der Gesellschaft erfasst haben? Wie wird sie gegen die immer besser organisierten Kampagnen von Organisationen bestehen, die ebenso ihre Interessen durchsetzen wollen, wie die altbekannten Einflussnehmenden aus Politik und Wirtschaft?

Wir Wissenschaftskommunikatoren im Siggener Kreis sehen in diesen Herausforderungen eine große Aufgabe für unsere Zunft in den nächsten Jahren. Wir wollen die Werte der Wissenschaft herausstellen, sie stärken und gleichzeitig den Dialog und Austausch mit den anderen Systemen gestalten. Insbesondere der Dialog mit und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der organisierten Zivilgesellschaft sollten im Fokus unserer Arbeit in den nächsten Jahren stehen. Sie sind es, die mit ihrer Stimme Wissenschaft unterstützen, aber auch schwächen können.  Um die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft klarzumachen, sind wir aufgefordert, neue Geschichten der Wissenschaft zu erzählen. Geschichten, die deutlich machen, welche Herausforderungen vor uns stehen – und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit der Gesellschaft daran arbeiten, diese zu bewältigen.

Soweit ein kurzer Einblick in die diesjährigen Diskussionen auf Gut Siggen in Holstein, die wie immer durch die Unterstützung der Alfred Toepfer Stiftung und des ZEIT-Verlags sowie des grandiosen Teams vor Ort möglich wurden.

Wer durch diesen Appetithappen Lust auf mehr bekommen hat, ist herzlich eingeladen, hier weiterzulesen. Kommentiert werden kann gerne hier im Blog. (Foto: Christoph Koch)


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