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Debate Science! Eine Bilanz

11. Februar 2015

  • Erstellt von Elena Lührs
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  • B Wissenschaft im Dialog
Die Schüler beteiligen sich an der Debatte. Array

Schülerinnen und Schüler bei der Abschlussdebatte in Kopenhagen Foto: Ch. Rieken/WiD

Ende Januar stand bei WiD ein Kurztrip zum Europa-Parlament nach Brüssel auf dem Programm. Dort trafen wir eine kleine Gruppe von Europa-Abgeordneten, Vertretern der Europäischen Kommission, Vertretern von Wissenschaftseinrichtungen sowie Schülerinnen und Schüler, die an unserem Projekt „Debate Science! - Europäische Schülerparlamente“ teilgenommen hatten. Sie überreichten der Europa-Abgeordneten Helga-Trümpel die Resolutionen des Kopenhagener Abschlussparlaments und diskutierten mit den Politikern und Wissenschaftlern über ihre Ideen für die Stadt der Zukunft.

Das Treffen war der Abschluss der ersten Runde des Projekts – und für uns ein Anlass, Bilanz zu ziehen. Können Schülerparlamente Jugendlichen Themen aus der Wissenschaft nahe bringen und gleichzeitig den europäischen Austausch fördern?

Schülerparlamente auf europäischer Ebene

Seit 2001 setzt Wissenschaft im Dialog das Format der Schülerparlamente auf nationaler Ebene um. Es wurde gemeinsam mit der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa entwickelt, mit dem Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Themen. Mit „Debate Science!“ wurden die Schülerparlamente im vergangenen Jahr auf die europäische Ebene gehoben. Das Ziel des Projekts: Schüler und Wissenschaftler in einen Dialog zu bringen und sie sowohl miteinander als auch die Schüler untereinander zu vernetzen – nicht nur in der eigenen Stadt, sondern auch auf europäischer Ebene. Und natürlich sollen sich die Jugendlichen auch intensiv mit wissenschaftlichen Themen auseinander setzen.

In 18 Städten in ganz Europa – z.B. Tartu, Jerusalem, Belgrad, Bellinzona, Cork – kamen Schülerinnen und Schüler zusammen, um über die Stadt der Zukunft, so das Thema der ersten Runde, zu debattieren. In Komitees besprachen sie Unterthemen, wie zum Beispiel Bürgerbeteiligung, Klimawandel, Mobilität und Energieeffizienz. Bei Fachfragen standen ihnen Wissenschaftler des jeweiligen Fachs Rede und Antwort. Am letzten Tag eines Schülerparlaments fand die Simulation einer parlamentarischen Debatte statt. Resolutionen wurden verabschiedet.

Abschluss-Parlament im Rahmen des EuroScience Open Forum 2014

Höhepunkt des Projekts war das Abschluss-Parlament in Kopenhagen, das im Rahmen des EuroScience Open Forum stattfand. Rund 90 Schülerinnen und Schüler vertraten dort ihre lokalen Parlamente. Die in Kopenhagen verabschiedeten Resolutionen übergaben sie dem Vertreter der Europäischen Kommission, Dr. Jan Marco Müller. Insgesamt nahmen rund 1.500 Schülerinnen und Schüler sowie über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Schülerparlamenten teil.

Ergebnisse der Schülerbefragung

Um mehr über den Erfolg des Projektes herauszufinden, haben wir die Schüler gefragt. Etwa, ob die Wissenschaftler ihnen während der Expertenhearings hilfreiche Einblicke in ihre Forschungsarbeiten gegeben haben. Im Durchschnitt aller lokalen Schülerparlamente stimmten dieser Aussage 76 % der Teilnehmer zu, beim Abschlussparlament waren es sogar 94 %.

Dass die Schüler viel zum Thema „Die Zukunft unserer Stadt“ gelernt haben, bestätigen auch hier die Zahlen: Bei den lokalen Schülerparlamenten stimmten der Aussage im Durchschnitt 85 % der Befragten zu, in Kopenhagen waren es 83 %.

Beeindruckende 98 % der Schüler empfanden den Austausch mit den europäischen Jugendlichen beim Abschlussparlament als sehr ergiebig und 96 % waren mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden. Doch auch die lokalen Schülerparlamente wurden überwiegend mit „sehr gut“ bewertet: 69,4 % der Stockholmer Teilnehmer waren sehr zufrieden mit dem Verlauf der lokalen Veranstaltung; in Cambridge waren es sagenhafte 100 %. Außerdem betonten 85,5 % der Schüler, die in Kopenhagen teilnahmen, dass sie gerne erneut an einem Schülerparlament teilnehmen würden. Ähnliche Angaben wurden zu den einzelnen lokalen Schülerparlamenten gemacht.

Ein erfolgreiches Format der Wissenschaftskommunikation

Fazit: Die Evaluation des europäischen Projekts „Debate Science!“ bestätigt die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Wissenschaft debattieren!“, das die Schülerparlamente auf nationaler Ebene als ein erfolgreiches Format der Wissenschaftskommunikation bewertet hatte. Sicher hängt das damit zusammen, dass die parlamentarische Debatte am dritten Tag die intensive Auseinandersetzung mit und die Meinungsbildung über das wissenschaftliche Thema voraussetzt.

Mit dem europäischen Ansatz geht einher, dass sich sowohl Schülerinnen und Schüler untereinander als auch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ganz Europa vernetzen und damit ein wichtiger Dialog über die Stadt- und Landesgrenzen hinweg zwischen Wissenschaftlern und Jugendlichen, den Gestaltern von morgen, initiiert wird.

Eine ausführliche und vergleichende Analyse der Europäischen Schülerparlamente enthält die Zusammenfassung der Evaluationsergebnisse, die auf der EUSP-Projektseite zu finden ist.


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