Wissenschaft im Dialog

Beim diesjährigen Forum Wissenschaftskommunikation trifft in diesem Jahr nicht nur die Branche aufeinander, sondern im Themenschwerpunkt auch die Kunst auf die Wissenschaft. Und deswegen freue ich mich auch gleich doppelt aufs Forum! Schließlich treffe ich mich in gewisser Weise selbst. Inwiefern? Weil ich es liebe in meiner Arbeit als künstlerische Forscherin und Gründerin der Agentur Spread the Nerd die Bereiche Kunst, Forschung und Wisskomm auf ganz unterschiedliche Weisen zu verknüpfen, verhandeln, immer wieder neu zu betrachten und einzuordnen.

Ich werde also in den kommenden Tagen bloggend aus Essen berichten, wie Kunst und Wissenschaft sich beim #fwk19 begegnen – in Deutschland erfahrungsgemäß häufig noch vorsichtig und mit allerlei Vorurteilen darüber, wie „die“ Künstler*innen und „die“ Wissenschaftler*innen so sind. Aber das Programm verspricht genau dort anzusetzen und einzuladen genauer hinzuschauen. Darüber freue ich mich besonders, denn vielleicht wird es ein erster Schritt in ein verständnisvolleres und bewussteres Miteinander.

Mein Tipp für alle Teilnehmer*innen des Forums, für die diese Verbindung zwischen Kunst und Forschung eher neu und ungewohnt ist, ist bei den unterschiedlichen Formaten auf dem Forum zu schauen, welche Rollen bekleidet, welche Methoden entwickelt und welche fachlichen Glaubenssätze jeweils in die Projekte mitgebracht wurden. Denn schließlich steht und fällt hiermit häufig eine produktive Zusammenarbeit.

Vor allem in Deutschland stehen wir noch ganz am Anfang, was künstlerisch-wissenschaftliche Kooperationsformen und gerade auch gemeinsame Forschungsvorhaben angeht. Andernorts ist man weiter und daher freue ich mich insbesondere auf die internationalen Perspektiven, für die das Forum immer wieder Räume öffnet.

Aber bevor ich jetzt der Diskussion vorweggreife, stelle ich mich noch einmal richtig vor: Ich bin Johanna und arbeite quasi genau an jener Grenze, mit der sich das Forum in diesem Jahr beschäftigt. Kunst & Wissenschaft – „Ach, sowas kann man studieren?”. Viele ungewöhnliche Fächerkombinationen rufen ungefähr diese Reaktion hervor. Beim Masterstudiengang Künstlerische Forschung der Universiteit van Amsterdam ist sie ziemlich garantiert. Im Anschluss daran habe ich am Rijksmuseum zunächst das transdisziplinäre Forschungsprojekt Augmenting Masterpieces geleitet und im Zuge dessen auch Wisskomm-Formate entwickelt.

Seitdem berate ich Universitäten, Wissenschaftler*innen, universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen dazu und helfe beim Aufsetzen von künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsvorhaben. Außerdem forsche ich selbst mit künstlerischen Mitteln im Rahmen des Projektes Categories to Come, welches künstlerische Forschung und Citizen Science zum Thema Sexualsprache miteinander verbindet. Bei Spread the Nerd vereine ich ein multidisziplinäres Team aus den verschiedensten Medienbereichen, um aussagekräftige Formate zu entwerfen. Ich freue mich auf den persönlichen und digitalen Austausch in den kommenden Tagen!

Weitere Eindrücke gibt es auch auf Twitter via @johannabarnbeck und @spreadthenerd_ oder auf Instagram.

 

Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.

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