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Kocht ein Ei in den Bergen länger oder kürzer als bei NN, um hart zu werden?

07. August 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Kocht ein Ei in den Bergen länger oder kürzer als bei NN, um hart zu werden?

Es kocht länger. Das liegt daran, dass der Siedepunkt des Wassers, der vom Druck in der Atmosphäre abhängt und nur bei Normaldruck 100 Grad Celsius beträgt, in den Bergen geringer ist. Als Faustregel gilt, dass der Siedepunkt pro 300 Höhenmeter um etwa ein Grad abgesenkt wird. Wenn das Ei bei geringerer Temperatur gekocht wird, dauert es länger, bis es hart ist. Man könnte ein Ei aber auf fast allen Gipfeln dieser Erde kochen – wenn es nicht so schwierig wäre, ein rohes Ei auf einen hohen Gipfel zu tragen…

Schwierig wird's bei Gipfeln von 7000 Metern Höhe an: Dort würde nur das Eigelb noch gerinnen, nicht jedoch das Eiweiß. Das Eigelb gerinnt bei etwa 61,5°C, das Ovalbumin im Eiweiß braucht 84,5°C, um zu stocken. Diese Temperatur ist mit einem Campingkocher auf dem Gipfel aber nicht zu erreichen. Das Ei bliebe glibbrig - und also besser im Tal. 

Die Frage wurde beantwortet von Dorothee Menhart, Redakteurin bei Wissenschaft im Dialog.