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Verhilft das Dimmen von Glühlampen zur Energieersparnis?

29. April 2008

  • E Technik

Verhilft das Dimmen von Glühlampen zur Energieersparnis?

Ja, wenn man eine Glühlampe dimmt, verbraucht sie weniger Energie. Eine besonders wirksame Methode zum Energiesparen ist es allerdings nicht, da dabei große Helligkeitsverluste  nur eine geringe Energieersparnis zur Folge haben. Besser spart, wer eine Glühlampe mit geringerer Nennleistung oder gar eine Energiesparlampe verwendet.

Das liegt daran, dass beim Dimmen die Effektivität der Umwandlung von elektrischer Energie in Lichtenergie, die so genannte Lichtausbeute, sinkt. Dimmt man eine Glühlampe auf die Hälfte der angegebenen Nennleistung, also beispielsweise eine 60-Watt-Glühlampe auf 30 Watt, sinkt ihre Helligkeit nicht ebenso auf die Hälfte, sondern auf etwa ein Viertel.

Glühlampen sind baulich auf ihre Nennleistung optimiert. Eine 60-Watt-Glühlampe hat einen dickeren Glühfaden als eine 20-Watt-Glühlampe. Um einen dickeren Glühfaden auf eine bestimmte Temperatur zu erhitzen, ist mehr Leistung nötig als bei einem dünneren. Die Dicke des Glühfadens ist deshalb jeweils so konzipiert, dass der Strom ihn auf eine Temperatur aufheizen kann, bei der möglichst viel Licht erzeugt wird. Wird nun durch Dimmen die Leistung reduziert, heizt sich der Glühfaden weniger auf. Bei der geringeren Temperatur verschiebt sich die Strahlung des Glühfadens in den Infrarotbereich. Das bedeutet, es entsteht weniger Licht im sichtbaren Bereich.

Auch bei Energiesparlampen sinkt die Lichtausbeute durch Dimmen, jedoch weniger stark. Bei 50 Prozent der Leistung sinkt die Helligkeit auf ein Drittel.

Wer Strom sparen will, sollte also besser gleich eine Lampe mit geringerer Nennleistung wählen. Die beste Lösung sind aber Energiesparlampen. Wegen ihrer hohen Energieausbeute lassen sich bei gleicher Helligkeit gegenüber einer haushaltsüblichen Glühlampe ca. 80 Prozent des Stroms einsparen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch fürs Portemonnaie.

Die Frage wurde beantwortet von D. Manfred Kettlitz vom Institut für Niedertemperatur Plasmaphysik e.V. Greifswald.