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Warum ist der Meeresspiegel der Ozeane unterschiedlich hoch? Alle Meere sind doch miteinander verbunden.

29. Februar 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Warum ist der Meeresspiegel der Ozeane unterschiedlich hoch? Alle Meere sind doch miteinander verbunden.

Im Mittel ist der Meeresspiegel ja auch ausgeglichen, wie es das Archimedessche Gesetz der verbundenen Gefäße erfordert. Aber dann kommt der Mond ins Spiel: Der erzeugt Gezeitenwellen, und die können dann in der Karibik einen Wasserstand erzeugen, der anders ist als zum gleichen Zeitpunkt im Pazifik. Das würde zu ziemlichen Störungen im Panama-Kanal führen.

Andererseits: Rein geometrisch ist im Mittel die Meeresoberfläche vom Erdpunkt auch nicht überall gleich weit entfernt. Aufgrund der räumlich unterschiedlichen Anziehungskraft unseres Planeten bilden sich auf der Meeresoberfläche Täler und Berge heraus, wo aber kein Wasser fliesst. So findet sich südlich von Indien ein 110 m tiefes Tal und nördlich von Australien/Indonesien ein 85 m hoher Berg auf der Meeresoberfläche, ohne Wind und ohne Gezeiten. Eine Abbildung davon ist die berühmte "Potsdamer Kartoffel" des GFZ.

Und warum von diesen "Bergen" kein Wasser in die "Täler" fliesst: diese unebene Meeresoberfläche ist das, was wir "Normal-Null" nennen. Zum besseren Verständnis nachzulesen hier.

Die Frage wurde beantwortet von Franz Ossing, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Geoforschgszentrum Potsdam.