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Warum wachsen Haare?

29. März 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Warum wachsen Haare?

Haare sind ein Teil der Haut und wachsen fast überall am Körper. Die Kopfhaare dienen dem Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung.

Bestimmte Haare haben auch andere Funktionen. Zum Beispiel die Wimpern, die kleinen Haare an den Augenlidern: sie schützen das Auge vor herumfliegendem Schmutz und kleinen Insekten. Oder die Haare in der Nase: sie filtern den Staub aus der Atemluft. Oder die Augenbrauen: sie verhindern, dass der Schweiß von der Stirn in die Augen läuft. 

Wie dicht die Haare wachsen, wie dick sie sind und die Länge, die sie maximal erreichen können – all das ist in jedem Menschen genetisch angelegt. Tief in der Haut sitzt die Papille, auch Haarwurzel genannt, aus ihr wächst das Haar heraus. Das Haar besteht aus einer äußeren Schicht, die für den Glanz sorgt, und aus den Fasern im Innern, die dafür verantwortlich sind, dass das Haar fest und gleichzeitig elastisch ist.

Die Haut ist ein lebendes Organ, ihre Zellen wachsen ständig nach. Und weil die Haare ein Anhängsel der Haut sind, wachsen auch in der Haarwurzel durch Zellteilung ständig neue Haarzellen nach – das Haar wird immer länger. Kopfhaare wachsen ungefähr 0,35 Millimeter pro Tag. Oder: alle drei Tage einen Millimeter. Oder: einen Zentimeter im Monat.

Ein Haar wächst zwischen zwei und sechs Jahren lang. Danach tritt es in eine Ruhephase ein, die rund zwei bis vier Monate dauert. Nach dieser Ruhephase fällt das Haar aus – und in der Haarwurzel wächst ein neues nach. Dieser Kreislauf wiederholt sich etwa 25 Mal im Laufe eines Menschenlebens. Aber man merkt davon nichts, weil sich jedes Haar in einem anderen Stadium befindet: Das eine Haar fängt gerade an zu wachsen, das daneben wächst schon drei Jahre lang und das noch weiter drüben fällt vielleicht nächstes Jahr aus.

Haare sind durchschnittlich 0,07 Millimeter dick. Nicht alle Menschen haben gleich viele Haare. Blonde Menschen können bis zu 150.000 Haare bekommen, dunkelhaarige Menschen haben weniger. Haare zu färben nützt in diesem Falle nichts.

Die Frage wurde beantwortet von Dr. Angelika Dove, Dermatologin, Eisenach.