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Was macht Obst zu Obst und Gemüse zu Gemüse?

29. Februar 2008

  • D Naturwissenschaften und Mathematik

Was macht Obst zu Obst und Gemüse zu Gemüse?

Eine schwierige Frage! Eine strenge biologische Arteneinteilung in Obst und Gemüse gibt es nicht, die Grauzone ist gross: Darin tummeln sich zum Beispiel Tomate und Paprika.

Ein englisches Kinder-Wissensbuch sagt, dass Obst Früchte mit Samen und Gemüse Eßbares ohne Samen sei. Und nach Wolfgang Frankes Nutzpflanzenkunde (das ist das Lehr- und Nachschlagewerk für Botaniker), ist Obst ein Sammelbegriff für alle diejenigen Samen und Früchte kultivierter oder wildwachsender Pflanzen, die im allgemeinen roh genossen werden und von angenehmem, meist süßem oder säuerlichem Geschmack sind. Gemüse werden von Franke etwas liebloser beschrieben: Als "Beikost", also Sättigungsbeilage, die in gekochtem oder konserviertem Zustand oder - als Salat - roh oder gekocht mit Essig, Öl etc. genossen wird.

Was sagt uns Franke damit? Auch die Kultur spielt eine Rolle. Zubereitungsart und Verzehrform haben einen gewissen Einfluss darauf, ob etwas Obst oder Gemüse ist. Vielleicht ist es auch eine rein individuelle Entscheidung: Für mich persönlich ist Obst immer fleischig, saftig, fruchtig und eine Paprika also keine Frucht - obwohl sie Samen hat. Und die Tomate? Die schon eher. Grauzone, wie gesagt.

Die Frage wurde beantwortet von Prof. Dr. Hartmut Hilger, Professor am Institut für Biologie der FU Berlin, Abteilung Systematische Botanik und Pflanzengeographie.